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Von Michael Meyer: Vom Brandeinsatz in den Eiskanal

Neben Lucas Kuske werden nun weitere Potsdamer Sportler Feuerwehrleute

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War in den vergangenen Monaten in Potsdam ein Feuer zu bekämpfen, ein Toter aus dem Heiligen See zu bergen oder auf dem Bahnhof Pirschheide eine brennende Diesellok zu löschen – Lucas Kuske war zur Stelle. Bei künftigen Einsätzen dieser Art wird der 27-Jährige zunächst fehlen. Nach seinem Praktikum in der Berufsfeuerwehr-Hauptwache Potsdam fährt der Brandmeister-Anwärter und Bob-Pilot des SC Potsdam morgen nach Oberhof. Dort findet der zweite nationale Bob-Anschub-Test für die bevorstehende Saison statt, an dem auch Lucas Kuske sowie seine Potsdamer Anschieber Stefan Hakl, Gino Gerardi und Tino Paasche teilnehmen.

Anschließend reist der Bob-Tross weiter nach Königssee, wo die ersten Trainingsfuhren durch den Eiskanal anstehen. Dort will Lucas Kuske sein Können an den Lenkseilen weiter vervollkommnen und schnell wie die Feuerwehr sein. Seit dieser Saison steht ihm der Erfolgs-Zweierbob der Winterberger Olympiasiegerin und Weltmeisterin Sandra Kiriasis zur Verfügung. „Außerdem bekomme ich einen Viererbob. Ich will mit meinen Leuten in dieser Saison angreifen und national zu den besten vier Teams gehören“, erklärt der Potsdamer, der mit Hakl, Paasche und René Tiefert Dritter der ersten Vierer-Anschubtests in Oberhof geworden war. Von Königssee geht es über Altenberg weiter nach Winterberg, wo in drei Wochen die erste Selektion für die vorolympische Saison ansteht. Bei den Deutschen Meisterschaften im November ebenfalls in Winterberg entscheidet sich, wer bei den ersten Welt- und Europacups startet.

Erst nach der Saison, die mit den Weltmeisterschaften Anfang März in Lake Placid endet, wird Lucas Kuske wieder in die Feuerwehr-Uniform schlüpfen, um seine Ausbildung an der Landesfeuerwehrschule Eisenhüttenstadt fortzusetzen und zu beenden. Das Brandenburger Innenministerium stellt dort seit 2007 nach und nach insgesamt 15 Plätze für Leistungssportler zur Verfügung. Die dürfen die normalerweise einjährige Ausbildung auf bis zu fünf Jahre strecken, um nebenbei ausreichend trainieren zu können.

„Weltmeister geht vor Brandmeister“ bemerkte dazu gestern Innenminister Jörg Schönbohm, als er in Potsdam vier neue Brandmeister-Anwärter begrüßte; darunter Kuskes Anschieber Stefan Hakl und Kurt Kuschela vom Kanu-Club Potsdam. „Da kommt viel Neues auf mich zu, aber ich kann mich so optimal auf 2009 vorbereiten“, erzählte Kuschela, der nach U23-EM-Silber in diesem Jahr im Vierer-Canadier im nächsten Jahr erstmals in der Leistungsklasse angreifen will. Während er seit Montag in Eisenhüttenstadt die Schulbank drückt, wird es für Hakl beruflich erst im kommenden Februar ernst – wie auch wieder für Lucas Kuske.

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