Sport: Vom Eis in die Sonne
Ruderinnen treten bei Internationaler Regatta in Sevilla an
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Ruderinnen treten bei Internationaler Regatta in Sevilla an Von Henner Mallwitz Als Jutta Lau mit ihrem Team die Sachen für Sevilla packte, war das Wasser auf der Havel noch zugefroren. Ungünstige Bedingungen für die Potsdamer Ruderinnen, die sich unter der spanischen Sonne schlagartig ändern sollten. Seit Anfang Februar weilt die Bundestrainerin vom Seekrug mit dem Nationalkader im Wassertrainingslager und bereitet sich in diesen Tagen vor allem auf die Internationale Regatta vor, die am Wochenende in der andalusischen Hauptstadt ausgetragen wird. „Der Fitnesszustand der Skullerinnen ist sehr gut“, schätzt die Erfolgstrainerin ein. „Das muss er auch, denn wir müssen gegen eine harte Konkurrenz antreten.“ Am Sonnabend stehen vorerst die Rennen auf der 1000-Meter-Distanz an, bevor es am Sonntag über 500 Meter um die Plätze im Einer, Doppelzweier und im leichten Doppelzweier geht. Vor allem im Skullbereich werden interessante Rennen auf dem Rio Guadalquivir erwartet. So gehen die Russinnen als WM- Dritte an den Start, die Engländerinnen sind mit den kompletten Teams vom Einer bis Doppelvierer angereist, aber auch die Mannschaften aus Spanien, Weißrussland – ohne Ekaterina Karsten, die ihre Meldung zurück genommen hat – und den Niederlanden sind dabei. Insgesamt werden sich im Doppelzweier 15, im Einer 17 und leichten Doppelzweier 18 Boote ein Stechen liefern. Die WM-Zweiten Kathrin Boron (Potsdam) und Britta Oppelt (Berlin) starten am Sonnabend ebenso wie Antje Dressler (Potsdam) mit Katrin Rutschow (Berlin), Kerstin El-Qalqili (Potsdam) mit Meike Evers (Ratzeburg), Christiane Huth (Potsdam) mit Marita Scholz (Ratzeburg) und Peggy Waleska (Pirna) mit Manuela Lutze (Magdeburg) im Doppelzweier. „Am Sonntag kann ich die Boote noch einmal neu besetzen“, sagt Jutta Lau. „Das werde ich auch tun, nur Katrin Rutschow behält vorerst den Platz im Einer.“ Nach den eher mäßigen Ergebnissen der WM 2003 strahlt die Bundestrainerin inzwischen wieder Optimismus aus. Probleme sind aber trotzdem zu meistern. Denn einerseits will Jutta Lau die perfekte Olympia-Vorbereitung „in breiter Front“ mit den Athletinnen angehen, andererseits muss sie bei der Formierung des Teams die einzelnen Leistungen in den Vordergrund stellen. Dreimal pro Tag ist deshalb Training angesagt: „Das ist inzwischen internationaler Standart.“ Kathrin Boron hat sich die beste Motivation mit ins Trainingslager genommen: Tochter Cora nebst Kindermädchen sind mit vor Ort. Das bestärkt die erfolgreichste Ruderin der Welt, die im Herbst durch einen Infekt längere Zeit nicht trainieren konnte. Sie habe inzwischen ebenso wie Kerstin El-Qalqili einen besseren Stand als noch im vergangenen Jahr erreicht, bestätigt die Trainerin. Einen positiven Aufwärtstrend verzeichnet sie auch bei Christiane Huth und Antje Dressler, die neben dem Training obendrein fürs Abi büffeln muss. Am 28. Februar kehren die Potsdamerinnen heim. „Dann“, so verspricht Jutta Lau, „bringen wir das schöne Wetter mit.“
Henner Mallwitz
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