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Guter Start. Kai Buchmann ist erst seit fünf Spielen Cheftrainer der RSV-Basketballer und konnte bereits drei Siege einfahren. „Wir klettern allmählich nach oben“, sagt der 32-Jährige.

© Olaf Möldner

Sport: Vom Greenhorn zum Chef

Kai Buchmann trainiert die Bundesligaspieler des RSV Stahnsdorf und will mit ihnen die Play-offs erreichen

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Ausgerechnet zu diesem Spiel kamen diesmal weniger Zuschauer als gewohnt. Nur 310 Fans sahen sich am Sonntagabend in Kleinmachnow das Match zwischen dem RSV Eintracht Stahnsdorf/Teltow/Kleinmachnow und dem BSV Münsterland Baskets Wulfen an – ein „Herzschlagfinale“, wie RSV-Coach Kai Buchmann nach dem knappen Sieg seiner Truppe befand. Mit 71:69 (27:30) setzten sich die Gastgeber am Ende durch und feierten ihren dritten Sieg in der laufenden Saison der 2. Bundesliga Pro B. Durch den erneuten Erfolg schoben sich die Stahnsdorfer zugleich vom letzten auf den zehnten Tabellenplatz und liegen nun vor den punktgleichen Wulfenern.

„Noch ist alles möglich“, schätzt Buchmann ein. Er hat mit seinem Team ein ganz klares Ziel: das Erreichen der Playoffs. Dafür müsste der RSV am Ende unter die ersten acht Mannschaften kommen und hätte sich somit den Klassenerhalt gesichert. „Die 2. Bundesliga Pro B ist in dieser Saison viel ausgeglichener, sodass unsere Hoffnungen nicht unbegründet sind.“

Überhaupt kann sich der neue RSV- Coach doch schon ein wenig auf die Schulter klopfen. Er betreut die Mannschaft erst seit fünf Spielen als Cheftrainer und konnte immerhin schon drei Siege einfahren. „Leider nur drei“, wie er sagt. „Aber wir klettern allmählich nach oben.“ Seit mehr als zehn Jahren ist er bereits im Jugendbereich des Vereins tätig, ist einziger hauptamtlicher Trainer des RSV und nach wie vor als Jugendkoordinator tätig. Viele Spieler bildete er schon aus – als „Greenhorn“, wie er sagt, hatte er von Beginn an mit dem damaligen Cheftrainer Vladimir Pastushenko einen sehr guten Mentor.

Vom ersten Tag an war der nunmehr 32-Jährige Pastushenkos Co-Trainer und wuchs mit seinen Aufgaben. Doch nach neun Jahren Zusammenarbeit stimmten beide auf fachlicher Ebene nicht mehr überein. Auch die Mannschaft erreichte Pastushenko immer weniger, sodass nach den ersten beiden Spielen der laufenden Bundesligasaison der Schlussstrich gezogen wurde. Jaime Meißner übernahm kurzzeitig das Amt, dann wurde Buchmann ins Traineramt beordert. Der hat noch einen laufenden Vertrag bis zum kommenden April – und womöglich macht er anschließend doch noch weiter. „Diese Entwicklung habe ich ja nie kommen sehen.“

Vieles ist abhängig vom Abschneiden in der Pro B. Kein leichtes Unterfangen, auf das sich der neue Coach da eingelassen hat. Denn immer wieder ist sein Team von Verletzungspech verfolgt. In der vergangenen Saison wurde viel Geld in die Hand genommen, um den Aufstieg in die Pro A zu schaffen. Aber Vechta und Gotha mit einem doppelt so hohen Etat machten einen Strich durch die Rechnung. Die Euphorie der Sponsoren legte sich vorerst – statt drei US-Amerikanern wurde mit Blair Wheadon nur einer verpflichtet. Im Abschlusstest brach er sich die Hand, neues Geld wurde aufgetan und das Team verstärkte sich mit Wheadons Landsleuten Trevon Malone und Matthew Reid. „Aber die greifen leider noch nicht ganz“, bemängelt Buchmann. Während Reid noch immer oft verletzt ist, konnte der erfolgreiche College-Spieler Malone bis jetzt noch nicht seine amerikanische Spielweise auf die europäische Taktik umstellen.

„Wie auch immer – vom Papier her können wir locker in dieser Liga mithalten“, hat Buchmann seinen Spielern erklärt. Die treten am Samstag in Braunschweig an und wollen mit einem Sieg die Hinrunde beenden.

Henner Mallwitz

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