ATLAS: Vom Himmel
Den Wirtschaftsförderer Stefan Frerichs dürfte die Nachricht bekümmern. Das ehemalige Sago-Gelände an der Michendorfer Chaussee soll geteilt werden, um kleine und mittlere Gewerbebetriebe zu locken.
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Den Wirtschaftsförderer Stefan Frerichs dürfte die Nachricht bekümmern. Das ehemalige Sago-Gelände an der Michendorfer Chaussee soll geteilt werden, um kleine und mittlere Gewerbebetriebe zu locken. Nicht einmal Zeit für eine Diskussion in den Ausschüssen haben sich die Stadtverordneten genommen, was an sich schon selten genug vorkommt. Mit dem sofortigen Beschluss des Linken-Antrags haben sie damit aber Frerichs auch die Chance genommen, für seine Sicht der Dinge zu werben. Die hatte er erst vor ein paar Tagen, bei der Vorstellung des Stadtentwicklungskonzepts Gewerbe, deutlich gemacht. Die Sago-Fläche wollte der Chefwirtschaftsförderer gern freihalten für ein Großunternehmen, womöglich eines, das vor Ort eine Fertigungsstrecke aufbaut. Potsdam ist bekanntlich nicht eben gesegnet mit produzierendem Gewerbe. Wird die Sago-Fläche klein-klein verscherbelt, verspielt die Stadt die letzte Chance für eine solche Ansiedlung. Denn der Standort ist ideal: Er ist groß, er liegt abseits von Wohnvierteln, er ist berlinnah und hervorragend an die Autobahn angebunden. Zugegeben ist dieser Traum, den schon die Ex-Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz vergeblich träumte, bislang keine Realität geworden. Doch manchmal lohnt sich ein langer Atem. „Großinvestoren“, so Frerichs, „fallen manchmal wirklich vom Himmel.“ Noch ist es nicht zu spät. Das Land hat bei Sago ein Wort mitzureden. Es sollte die Teilung des Geländes ablehnen.
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