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Neue Medien. Schüler der Berufsschule beim Informatikunterricht im Medienraum. Die Schule in der Puschkinallee in Potsdam feiert zehnjähriges Bestehen. Ausgebildet werden Tourismus- und Sportassistenten, Praktika absolvieren sie gelegentlich auch bei Reiseveranstaltern und Clubhotels im Ausland.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Vom Hobby zum Beruf

Seit zehn Jahren werden Schüler an der privaten TÜV-Schule ausgebildet – „Hier kennt jeder jeden“

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Die Ferien sind vorbei, auch in der TÜV Rheinlandschule Potsdam hat der Unterricht wieder begonnen. Die Berufsfachschule in der Puschkinallee, die in direkter Nähe der Russischen Kolonie Alexandrowka in einer alten Villa untergebracht ist, lädt dennoch interessierte Schulabgänger zu einem Besuch ein. „Jeder, der jetzt noch einen Ausbildungsplatz sucht, kann zu uns kommen und sich informieren“, sagt Schulleiterin Evelyn Böttcher-Zeuner. Noch bis zum 26. August stehen die Türen der Bildungsanstalt allen Besuchern offen, Lehrer und Dozenten informieren über die Möglichkeiten der Ausbildung.

In diesem Jahr feiert die Berufsfachschule für Wirtschaft und Tourismus ihr zehnjähriges Bestehen. Mehr als 500 Absolventen haben sich in dieser Zeit zum Tourismus- oder Sportassistenten ausbilden lassen. Wöchentlich haben die Schüler 36 Schulstunden zu absolvieren. Zu den Lehrinhalten der zweijährigen Ausbildung gehören neben tourismus- und sportwissenschaftlichen Kenntnissen auch kaufmännische Kompetenzen und Fremdsprachen. Zudem können die Schüler eine Zusatzqualifikation als Wellness-Coach erwerben. Hier steht die Vermittlung von Wissen über Gesundheit, Ernährung und Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin im Mittelpunkt. Für die Ausbildung zum Tourismusassistenten bezahlen die Schüler 150, für die Ausbildung zum Sportassistenten 185 Euro pro Monat. Nach einer schriftlichen Bewerbung, zu der auch eine Begründung des Berufswunsches gehört und einem anschließenden Vorstellungsgespräch, in dem die Eignung des Bewerbers geprüft wird, steht einem Start der Ausbildung nichts mehr im Wege. Ab dem nächsten Ausbildungsjahr bietet die TÜV Rheinlandschule auch die Möglichkeit, Schulabschlüsse auf dem zweiten Bildungsweg nachzuholen.

Evelyn Böttcher-Zeuner hebt hervor, dass während der Ausbildung eine besondere Nähe zur Berufspraxis gepflegt wird. „Wir arbeiten eng mit Partnern aus der Wirtschaft zusammen.“ In Lernbüros erarbeiteten die Schüler in Gruppen von zehn bis 15 Schülern Konzepte für die Partner, die dann auch tatsächlich in der Praxis zur Anwendung kämen. „Die Schüler lernen, wie eine Firma funktioniert und welche Aufgaben jeder hat“, so Böttcher-Zeuner. Zudem absolviert jeder Schüler am Ende des ersten Schuljahres ein Praktikum in einem Unternehmen. Ob im Reisebüro, im Fitnessstudio oder in der Surfschule – die Schüler lernen hier, das theoretische Wissen in der Praxis anzuwenden. Viele Schüler nutzten auch die Möglichkeit, die Zeit des Praktikums für das Sammeln von Auslandserfahrungen zu nutzen, so die Schulleiterin. Die Kontakte zu zahlreichen Unternehmen der Region, die auch in den Dachverbänden des Hotel- und Gaststättengewerbes oder der Industrie- und Handelskammern von Berlin und Potsdam organisiert sind, zahlen sich auch nach dem Ende der Ausbildung aus. Denn für einige Schüler ist das Berufspraktikum der erste Schritt ins Unternehmen. Oft sind sie dort auch nach ihrem Abschluss als Berufsanfänger willkommen.

Die Schülerschaft in der Puschkinallee ist bunt gemischt. So kämen viele junge Schulabgänger, die gern Sport machen oder das Reisen lieben, an die Schule, um ihr Hobby zum Beruf zu machen, erklärt die Schulleiterin. „Wir haben einige Abiturienten, die noch auf der Suche nach dem richtigen Studiengang sind und sich mit Hilfe unserer Ausbildung beruflich orientieren wollen“, so Böttcher-Zeuner weiter. Durch Kooperationen der TÜV Rheinlandschule mit Hochschulen in Großbrittanien und den Niederlanden hätten diese Schüler zudem die Möglichkeit, dort im dritten Semester ins Studium einzusteigen und so die Studienzeit um ein Jahr zu verkürzen. Auch junge Mütter, die nach der Kindererziehung eine berufliche Ausbildung anstreben, zählten zu den Schülern. Ein großer Teil der Berufsschüler kommt aus Berlin, viele weitere aus Potsdam und Brandenburg. Doch auch bundesweit ist die TÜV Rheinlandschule in Potsdam ein Anlaufpunkt. Denn die Ausbildung zum Sportassistenten wird in dieser Form nur hier und in Thüringen angeboten.

Klein, familiär und praxisnah – diese Eigenschaften der privaten Berufsschule wüssten ihre Schüler sehr zu schätzen, erklärt Evelyn Böttcher-Zeuner. „Jeder kennt hier jeden.“ Zu Beginn des Schuljahres wird ein Sportfest zum Kennenlernen veranstaltet. Auch das schöne Umfeld beeindrucke die Schüler und trage durchaus zum angenehmen Ambiente der Schule bei, so die Schulleiterin.

Noch bis zum 26. August kann die TÜV Rheinlandschule Potsdam in der Puschkinalle 3 täglich von 10 bis 15 Uhr besucht werden. Weitere Auskünfte gibt es telefonisch unter (0331) 701 79 48.

Heike Kampe

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