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Landeshauptstadt: Vom letzten Platz aus ins Stadtparlament

Götz Thorsten Friederich steht auf dem 16. Platz der Wahlliste und will dennoch für die CDU punkten

Stand:

Es sind Zitate wie die des Stadtverordneten Ralf Jäkel, die Götz Thorsten Friederich ärgern. „Ich selbst wähle, weil ich kommunale Entscheidungen nicht dem Zufall und nicht Zugewanderten aus den alten Bundesländern überlassen will“, erklärt Jäkel im Internet. In einer Stadt, die an einem neuen Toleranzedikt arbeitet, dürfe so etwas nicht sein, sagt Friederich. Jäkels Aussage sei Motivation für ihn, sich zur Wahl zu stellen. Und es sollte seiner Ansicht nach Motivation für jeden Demokraten sein. Das hat Friederich auch seinen Parteikollegen am Dienstagabend gesagt und ist mit knapper Mehrheit nachnominiert worden.

Auf Listenplatz 16 tritt der Rechtsanwalt nun am 28. September an. Vom letzten Listenplatz aus will er in die Stadtverordnetenversammlung einziehen, in der er die letzten fünf Jahre gesessen hat und gut zwei Jahre Fraktionsvorsitzender war. Bei der Nominierung der CDU-Kandidaten am 12. Juni ist der 46-Jährige den Lagerkämpfen der Niekisch-Gegner und -Kritiker zum Opfer gefallen. Nach der Niederlage hat er einige Minuten darüber nachgedacht, die zerstrittene Partei zu verlassen und für eine andere Partei anzutreten. Getan hat er es nicht. Nun hatte sich auch die neue Kreisvorsitzende Katherina Reiche für die Nominierung Friederichs eingesetzt, dennoch gab es 24 Stimmen gegen ihn. Friederich wertet diese auch als Stimmen gegen Reiche und ihren Versuch, die Lager wieder zu einen.

Seit zwölf Jahren lebt der frühere Hamburger mit seiner Frau und zwei Kindern in Babelsberg, viel habe sich seitdem verändert. Die Neu-Potsdamer würden sich schneller integrieren als früher, ihre Kinder nicht mehr auf Schulen sowie zu Sportvereinen nach Berlin schicken und sich in Verbänden, Kirchgemeinden und anderen Organisationen engagieren. Er selbst ist in diversen Vereinen, aus Überzeugung wie er selbst sagt. Was einer seiner Parteikollegen nach 19 Jahren Kommunalpolitik nun für sich entdeckt hat, hat Friederich bereits vor seiner Wahl zum Stadtverordneten praktiziert: Die Arbeit im vorpolitischen Raum.

Viele Dinge gebe in Babelsberg noch zu verbessern – auch welche, auf die er als Stadtverordneter einwirken könnte. Er fordert eine bessere Stellung Babelsbergs im städtischen Kulturmarketing und gleiches beim Tourismuskonzept. Dies sollte besser verknüpft werden. Auch ein neues Jugendzentrum in der Schulstraße könnte er sich vorstellen. die Evangelische Kirchgemeinde mit mehr als 4000 Mitgliedern hat einen Kinder- und Jugendtreff, einen Streetworker und eine Pädagogin. Auch die Stadt könnte ihren Beitrag zu einem für alle offenen Zentrum leisten. Nachholbedarf sieht er auch bei den Sportstätten, die in Babelsberg nicht ausreichend vorhanden seien. er plädiert dafür, dass das Areal zwischen Babelsberger Park und Zentrum Ost künftig nicht an die Schlösserstiftung übergeben wird, sondern dass dort Sportplätze für den Vereins- und Breitensport entstehen. jab

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