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Sport: Vom Luftschiffhafen nach Calgary

Fünf Potsdamer Bob-Anschieber fliegen heute zum Weltcup-Auftakt

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117 Kilo wiegt er jetzt. „Damit habe ich mein ideales Wettkampfgewicht“, sagt Kevin Kuske. Der 28-jährige Olympiasieger und Weltmeister aus Potsdam, der als weltbester Bob-Anschieber gilt, fliegt heute gemeinsam mit vier weiteren Anschiebern aus dem Luftschiffhafen nach Kanada. In Calgary beginnt in der kommenden Woche die Bob-Weltcup-Saison 2007/08, die anschließend in Salt Lake City und Lake Placid fortgesetzt wird, ehe es im kommenden Jahr auf fünf europäischen Bahnen weiter geht.

Kuske wird nun wieder den Zweier- und Viererbob seines Oberhofer Piloten André Lange in Fahrt bringen. Neu in dessen Team ist Alexander Metzger aus Schildow, der seit Jahren ebenfalls in Potsdam trainiert und nach dem plötzlichen Karriereende seines bisherigen Piloten René Spieß aus Winterberg in den großen Lange-Schlitten wechselte. Der Riesaer Thomas Florschütz, der sich erstmals für die Rennen in Kanada und den USA qualifizierte, hat mit Mirko Pätzold, Andreas Barucha und Sascha Schelter gleich drei Potsdamer Anschieber dabei. Dritter deutscher Vertreter in Übersee ist das Team Karl Angerers (WSV Königssee).

In der vergangenen Saison verpasste das erfolgsgewöhnte Lange-Team die Weltcup-Gesamtsiege. „Diese Siege sind nicht wirklich wichtig – wichtig sind am Ende die Titel“, meint Kevin Kuske mit einem Blick auf die nächsten Weltmeisterschaften im Februar 2008 in Altenberg, bei denen Deutschland, die Schweiz, Russland und die USA erstmals automatisch mit je drei Bobs antreten dürfen. „Trotzdem ist der Weltcup in dieser Saison schon bedeutend, denn laut neuem Reglement erhält der Weltcup-Führende bei den WM nun die Startnummer eins; jetzt wird nicht mehr ausgelost. Und als erster Starter hat man auf der Bahn immer die besten Bedingungen.“

Bundescoach Carsten Embach, der im Luftschiffhafen die Potsdamer Anschieber trainiert, flog bereits gestern guter Dinge nach Calgary. „Die deutschen Bobs haben ihre Hausaufgaben gemacht. Nun werden wir sehen, wo wir international stehen und wo es weiter zuzulegen gilt“, sagte er. Seine heimischen Schützlinge sieht er auf einem guten Weg: „Kevin ist wieder gut drauf, ebenso wie die anderen. Der Florschütz-Bob ist zwar erstmals dabei, aber Thomas hat drei erfahrene Jungs hinter sich, die ihm zusätzliche Sicherheit geben werden.“ Michael Meyer

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