DIE LEISTIKOWSTRASSE 1: Vom Pfarrhaus zum KGB-Gefängniss
Die Villa in der Leistikowstraße wurde 1916 vom Evangelisch-Kirchlichen Hilfsverein (EKH) errichtet. Bis 1945 beherbergte es die „Evangelischen Frauenhilfe“, seit 1933 Reichsfrauenhilfe, Dienst- und Wohnräume sowie die Redaktion der evangelischen Zeitung „Der Bote“.
Stand:
Die Villa in der Leistikowstraße wurde 1916 vom Evangelisch-Kirchlichen Hilfsverein (EKH) errichtet. Bis 1945 beherbergte es die „Evangelischen Frauenhilfe“, seit 1933 Reichsfrauenhilfe, Dienst- und Wohnräume sowie die Redaktion der evangelischen Zeitung „Der Bote“. Nach Kriegsende 1945 baute die sowjetische Spionageabwehr Smersch das Haus zum zentralen Untersuchungsgefängnis für die sowjetische Besatzungszone um. 36 Haftzellen entstanden. Die Untersuchungshäftlinge wurden oft monatelang verhört, teilweise misshandelt und durch ein Militärtribunal zu mehrjährigen Haftstrafen oder zum Tode verurteilt. Ab Mitte der 1980er Jahre diente das Haus als Materiallager.Nach dem Abzug der letzten russischen Truppen 1994 erhielt der EKH die Leistikowstraße 1 zurück und machte es mit Unterstützung engagierter Bürger für die Öffentlichkeit zugänglich. 1997 informierte eine erste Ausstellung über die Geschichte des Ortes. Der EKH engagierte sich unterstützt von Memorial e.V. und dem 2003 gegründete Förderverein für die Errichtung einer Gedenkstätte. Zwischen 2007 und 2008 wurde das Haus baulich konserviert. Derzeit ist die Brandenburgische Gedenkstätten-Stiftung dabei, die wissenschaftlichen Grundlagen für eine neue Dauerausstellung zu erarbeiten, die voraussichtlich ab Sommer 2011 gezeigt wird. PNN
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