
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Vom Pferdestall zur Kanuscheune
Nach gut zweijähriger Bauzeit ist das Haus der Vereine im Luftschiffhafen fertiggestellt
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Potsdam-West - Seinen Einzug in den Vereinsclub feierte am Mittwoch der Kanu-Club Potsdam (KCP) im Luftschiffhafen. Nach reichlich zwei Jahren Bauzeit steht anstelle eines unansehnlichen Pferdestalls jetzt ein stattlicher Klinkerbau mit Gaststätte und Clubraum sowie Büro- und Sozialräumen zur Verfügung.
„Das ist heute eine Familienfeier des KCP“, sagt Fördervereinschef Gerd Harms. Die Einweihung der Kanuscheune als Haus der Vereine im Luftschiffhafen erfolge offiziell erst am 24. Mai. Neben dem KC Potsdam nutzen die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, der Potsdamer Laufclub und der Frauenfußballverein Turbine Potsdam das Gebäude. Zur KCP-Familie gehören 40 Firmen- und 120 Einzelmitglieder.
„Ganz viele haben mitgeholfen“, sagte Torsten Gutsche über den Aufbau der Kanuscheune. Der Olympiasieger von Barcelona 1992 und Atlanta 1996 erklärte, dass Finanzierung und Aufbau „Stein auf Stein“ erfolgte. Davon zeugt die mit gelben Glindower Ziegeln verkleidete Fassade des Hauses: Zahllose Namen von Spendern sind auf den Steinen verewigt.
Im Dezember 2010 hatte der KCP über Spenden seinen Eigenanteil in Höhe von 140 000 Euro aufgebracht. Damit war der Baustart im Januar 2011 gesichert. Den Löwenanteil steuerten dann das Land Brandenburg und die Stadt Potsdam bei. „Es ist alles bezahlt, es gibt keine offenen Kredite“, sagte Harms. Für den Betrieb sei künftig ein „Nutzungsentgelt in Höhe der laufenden Kosten“ an die Pro Potsdam GmbH zu entrichten.
Mit sichtlichem Stolz präsentierte Harms den Clubraum im 1. Stock mit dem Panorama-Fenster zur Havel. Harms: „Alle Tische und Stühle im Clubraum und in der Vereinsgaststätte haben wir aus Spenden bezahlt, die Namen der Spender sind auf Messingschildern verewigt.“ Jeder Stuhl aus massiver Eiche kostete immerhin 500 Euro.
Die Vereinsgaststätte, eingerichtet in der ehemaligen Schmiede des Pferdestalls, soll künftig öffentlich zugänglich sein. An der rechten Seite der Theke hängt eine große Glocke, die der Olympiasieger von London 2012, Sebastian Brendel, zur Eröffnung überreichte. Auf dem Messingschild sind die Namen der Canadier-Olympiasieger verzeichnet. Neben Brendel stehen die Namen von Jürgen Eschert, Gunar Kirchbach, Kurt Kuschela und Peter Kretschmer. Eschert ist seit 1963 im Luftschiffhafen dabei. Ein Jahr später holte er Gold in Tokio. Heute ist er Ehrenvorsitzender des Fördervereins. „Hier standen nur Baracken“, erinnert er sich an die Anfangszeit. Es sei seine Idee gewesen, aus dem Pferdestall ein Vereinshaus zu machen, war zu hören: „Es war Jürgen, der immer auf das Gebäude gezeigt hat.“Günter Schenke
Günter Schenke
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