Landeshauptstadt: Vom Virus befallen
Dienstjubiläum im Potsdamer Mathematikclub
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Dienstjubiläum im Potsdamer Mathematikclub Innenstadt - Damit hatte selbst der profilierteste Querdenker Potsdams nicht gerechnet. 30 Jahre lang leitet Andreas Klee nun den Mathematik-Club Potsdam, der sich vor allem um Begabtenförderung kümmert. Dieses Jubiläum haben seine Wegbegleiter gestern zum Anlass genommen, den 57-jährigen mit einer Feier zu überraschen. Nichts ahnend hatte er gerade seine Unterrichtsstunde beendet, als ihn der Fanfarenzug Potsdam mit Pauken und Trompeten in den brandneuen Multifunktionsraum, wie ihn die Mitarbeiter vom Treffpunkt Freizeit nennen, geführt hat. Mit einem bunten Programm haben sich Freunde, Kollegen und Schüler bedankt: Mendelssohn wurde gespielt, Blumen und eine riesige Torte mit Zahlen aus Zuckerguss überreicht und Grußworte verlesen von ehemaligen Clubmitgliedern, die heute in der Welt verstreut Mathematik studieren oder als Mathematikprofessoren tätig sind. Gespannt waren die Organisatoren vor allem darauf, ob das Mathe-As Klee auch heute noch fit genug ist, um knifflige Aufgaben im Kopf zu lösen. Wie ein Schulkind musste er nach vorne treten und vor einem 60-köpfigen Publikum sein Können in Textaufgaben, Knobeln und Kopfrechnen unter Beweis stellen. Er und sein dreiköpfiges Team, das ihm zur Seite gestellt wurde, waren nie länger als ein paar Sekunden um die richtigen Antworten verlegen. Die Rechen-Köpfe aus dem Club nennen die Leidenschaft fürs Rechnen „Mathe-Virus“ . Warum er selbst schon in früher Kindheit davon befallen wurde, kann Andreas Klee gar nicht so richtig sagen. „Das Rechnen und das Lösen von Problemen war schon immer ein Hobby von mir und ich habe mein Hobby eben zum Beruf gemacht.“ Weit über 1000 Schülerinnen und Schüler konnte Klee, der auch alljährlich die Mathe-Olympiade organisiert, in seinem Unterricht von Zahlen und Formeln begeistern. Ein Ende ist für ihn noch nicht in Sicht. „Ich mache noch eine Weile weiter und hoffe natürlich, dass der Club auch ohne mich weiter bestehen bleibt, weil er doch so wichtig für Potsdams Kinder ist.“ Die 17-jährige Anne hat sechs Jahre lang mit Andreas Klee aufgaben gelöst. „Ich schätze besonders an ihm, dass er großes Interesse an Mathematik wecken kann. Das macht er mit tollen und immer wieder neuen Ideen und Spielen.“ Tina Schilp
Tina Schilp
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