Sport: Vom Wanderer zum Meister-Geher Christopher Linke über 50 Kilometer am Start
Zwangsläufig wurde Christopher Linke in den vergangenen Tagen vom Highspeed-Geher zum Wanderer. Den EM-Fünften über 20 Kilometer von Zürich plagt eine leichte Erkältung, sodass er das Training etwas drosseln musste.
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Zwangsläufig wurde Christopher Linke in den vergangenen Tagen vom Highspeed-Geher zum Wanderer. Den EM-Fünften über 20 Kilometer von Zürich plagt eine leichte Erkältung, sodass er das Training etwas drosseln musste. „Ich war nur spazieren“, sagt der 25-Jährige vom SC Potsdam. Am morgigen Sonntag will der Sportsoldat indes wieder Gas geben – bei den Deutschen Meisterschaften im 50-Kilometer-Gehen in Gleina.
Der Zeitpunkt des nationalen Titelkampfes ist allerdings mehr als ungünstig – nicht nur wegen Linkes Erkältung. Mit den Europameisterschaften im August ist der Saison-Höhepunkt längst abgehakt, „nach acht Monaten Vorbereitung wäre danach eigentlich Urlaub angesagt gewesen“, sagt Linke. Statt jetzt Mitte Oktober wieder ins Training einzusteigen und die Grundlagen für die neue Saison zu legen, wird der Deutsche Meister gesucht. Und diesen Titel beansprucht Linke, der mit seinem fünften Platz in Zürich seine Anwartschaft für die internationale Spitze deutlich unterstrichen hat, natürlich für sich. „Es sind Deutsche Meisterschaften!“, setzt er hinter den Wettkampf in Sachsen-Anhalt ein Ausrufezeichen.
Zwei Wochen hat er nach der Europameisterschaft pausiert und dann weitertrainiert – Umfänge von 35 bis 40 Kilometer bei den langen Einheiten. Wie sehr der Infekt ihn geschwächt hat, könne er erst während des Wettkampfes sagen. „Wenn es eine totale Qual wird, werde ich bei 30 Kilometer entscheiden, ob es Sinn macht, weiterzugehen“, sagt Linke. Sein Trainer Ronald Weigel sei aufgrund der Erkältung ohnehin von einem Start nicht angetan, „doch ich habe richtig Lust auf die 50 Kilometer“, sagt Linke, der als Favorit auf den Titel gilt, da Carl Dohmann als amtierender Meister und härtester Konkurrent nicht am Start ist. Der Sieg sei das primäre Ziel, „wenn es eine Zeit unter vier Stunden wird, wäre es super“, meint Linke. Seine Bestzeit von 3:47 Stunden sei am Sonntag außer Reichweite. Die Norm für die Weltmeisterschaften 2015 in Peking liegt bei 3:53:30 Stunden, auch daran denkt Linke zunächst nicht. Er braucht sie auch nicht mehr, um in China zu starten: Mit seinem Zürich-Resultat hat er sich bereits qualifiziert, „sodass ich die neue Saison in aller Ruhe und gezielt angehen kann“, wie er sagt.
Neben Linke sind in Gleina auch Nils Brembach, Marcel Lehmberg und Hagen Pohle in der U23-Wertung über 30 Kilometer am Start. Peter Könnicke
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