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Sport: Von besserer Seite gezeigt

Das 34:31 gegen Post Schwerin erhält die Hoffnung/Fanbus nach Rostock

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Es gibt sie wohl wirklich, die kleinen Geheimnisse im Handball. Sie mögen profan sein, dennoch wird sie keiner freiwillig in die Öffentlichkeit tragen. Beim 34:31 der Zweitliga-Handballer des 1. VfL Potsdam gegen den SV Post Schwerin wollte ein Besucher mitbekommen haben, dass in der Kabine der Gäste zur Pause die sprichwörtliche Wand gewackelt hat. Anschließend dauerte es vorgestern Abend nur fünf Minuten, ehe aus der 19:14-Pausenführung der abstiegsgefährdeten Gastgeber ein 19:20-Rückstand geworden war. Es war die einzige wirklich kritische Phase einer Partie, in der sich die Potsdamer vor 350 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee mal wieder von ihrer besseren Seite zeigten und sich die Hoffnung auf die sportliche Sicherung des Verbleibs in der 2. Bundesliga Nord erhielten.

Der fünfte Heimsieg des Tabellenvorletzten basierte auf mehreren Faktoren. Derart rund wie in der ersten Spielhälfte lief das Spiel der Potsdamer höchst selten einmal in dieser Saison. Die zuletzt oft gescholtene VfL-Abwehr hatte mit den von den Strategen Alexander Ladig (sehr sicher bei sieben verwandelten Siebenmetern) und Ronald Bahr angeführten Schwerinern keine großen Probleme. Im Gegenteil, der nach Saisonende zum Erstligisten MT Melsungen wechselnde Post-Torhüter Dennis Klockmann hielt den Rückstand noch in Grenzen. Die aus Göttingen stammenden Unparteiischen boten zudem in dieser Phase eine ausgewogene Leistung.

Den kurzen Wackler nach der Pause überstanden die Gastgeber dank ihres diesmal ausgeprägten Gefühls für die gemeinsame Sache. Torhüter Christian Pahl steigerte sich enorm. Linksaußen Jan Piske, nun wahrlich kein Riese von Statur, investierte sein Selbstvertrauen in fünf teils sehr schöne Tore. Dennoch stimmte der Erfolg über die trotz einiger Verletzungsausfälle stilsicher und entschlossen wirkenden Mecklenburger auch wehmütig, verhinderte er doch erst einmal nur den vorzeitigen Gang näher heran an den sportlichen Abgrund.

Der punktgleiche TuS Spenge, manch Stammbesucher von VfL-Heimspielen kann diesen Namen schon gar nicht mehr hören, hat in den verbleibenden drei Saisonspielen gegen den SC Magdeburg II und am abschließenden Spieltag gegen Post Schwerin Heimvorteil und somit alle Trümpfe in der Hand. Der 1.VfL spielt noch bei Empor Rostock, in Stralsund und hat zum Abschluss gegen den feststehenden Absteiger Augustdorf/Hövelhof Heimvorteil. Von psychologischem Vorteil ist diese Konstellation für die Potsdamer erst einmal nicht...

Für das Auswärtsspiel am kommenden Sonnabend beim HC Empor Rostock stellt der Verein mitreisewilligen Anhängern einen Bus zur Verfügung. Anmeldungen nimmt Geschäftsstellenmitarbeiterin Bianca Bolduan am 2. Mai zwischen 9 und 18 Uhr unter Tel. 0172/6752832 entgegen.

1. VfL Potsdam: Pahl, Herholc; Pohlack (1), Melzer (7/2), Böhm, Galus (3), Kuhnigk, Bolduan (6), Kaniowski (1), Wendlandt (2), Thiele, Piske (5), Tluczynski (7), Baumgart (2).

Thomas Gantz

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