Landeshauptstadt: Von Bobby-Car bis Familien-Dodge Mehr als 8000 Besucher bei Automesse P-Mobile
Babelsberg – Flink bewegen sich die Beinchen des vierjährigen Sven, der in seinem Bobby-Car über die aufgemalte Strecke „von Potsdam nach Berlin“ steuert. Neben Sven sind vier weitere Autopiloten auf der Piste.
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Babelsberg – Flink bewegen sich die Beinchen des vierjährigen Sven, der in seinem Bobby-Car über die aufgemalte Strecke „von Potsdam nach Berlin“ steuert. Neben Sven sind vier weitere Autopiloten auf der Piste. Diese fahren einzig mit Muskelkraft wie mit einem Laufrad über den Parcours in der Metropolishalle. Als Belohnung gibt es den Bobby-Car-Führerschein.
„Wir wollten die Verweildauer der Besucher auf der P-Mobile verlängern“, sagt Messeveranstalter Enrico Schulze. „Daher haben wir in diesem Jahr neben den Ausstellungsständen zahlreiche Angebote zum Mitmachen für Groß und Klein vorbereitet.“ 39 Aussteller aus Potsdam und Umgebung, unter ihnen 13 Autohäuser, zeigten am Wochenende ihre auf Hochglanz polierten Fahrzeuge. Dazu gab es im Foyer wie schon im vorigen Jahr eine Oldtimer-Show. Der Höhepunkt hier: Ein braunes Mercedes Benz 220 A Cabrio, Baujahr 1952. Mit 139 000 Euro ist der neuwertig aussehende Luxuswagen ausgepreist. Das benachbarte hellgelbe Jaguar-E-Cabrio nimmt sich dagegen mit seinen 57 000 Euro wie ein Schnäppchen aus.
Sogar Premieren gab es: Erstmals in Deutschland zeigte das Autohaus Schachtschneider das Familienauto Orlando und den neuen Opel Corsa. Chevrolet-Verkäufer Sven Bartsch berichtet, dass Schachtschneider bereits vier Fahrzeuge vom in Südkorea hergestellten Orlando des US-amerikanischen Autobauers General-Motors erhalten habe. „Drei haben wir bereits verkauft“. Kostenpunkt: 27 000 Euro. „Dafür kriegen Sie eine Vollausstattung mit Leder, Klima-Automatik, Fernseher für die Rücksitz-Passagiere und Navi“, so der Verkäufer. Erst ab 19. März sei der offizielle Verkaufsstart. Nach Orlando, der Touristenhauptstadt der USA in Florida, dürfte der so benannte Wagen kaum kommen, denn er ist nicht für die USA vorgesehen.
Klein und sparsam zeigt sich Toyota. Für einen Messepreis von 21 690 Euro bietet das Autohaus in der Großbeerenstraße den Auris Hybrid an und wirbt mit einem Spritverbrauch von 3,8 Litern auf 100 Kilometern und einer Kohlendioxidemission von sagenhaft niedrigen 89 Gramm. Für eine Familie dürfte es im Auris jedoch denkbar eng sein, sie greift vielleicht lieber zum riesigen Dodge Journey SE zum Hauspreis von 19 900 Euro. Mit seinen 4,88 Metern Länge ist es das vielleicht größte Fahrzeug auf der P-Mobile. Christian Schulz, kaufmännischer Auszubildender im letzten Lehrjahr, klappt den Prospekt mit dem Bild vom Innenraum auf: Wie ein Bus wirkt der Siebensitzer. „Die Nachfrage junger Familien nach geräumigen Autos steigt“, weiß der junge Verkäufer vom Autohaus Schautberger. Und der Dodge Journey habe ja nun wirklich ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Letzteres dürfte der Dacia Sandero Stepway noch übertreffen. Für 9 990 Euro bietet ihn Thilo Teichmann aus Geltow an. Das traditionsreiche Autohaus am Rande von Potsdam ist bereits zum dritten Mal auf der P-Mobile vertreten. Ob es sich lohne, für 50 Quadratmeter Standfläche an zwei Tagen 2 500 Euro auszugeben? „Das lässt sich nicht messen, das ist Werbung“, so der Firmeninhaber. Auf der nächsten Messe sei er auf jeden Fall wieder mit dabei.
Matthias Freygang, Inhaber einer Autosattlerei in Berlin, äußert sich zum Messe-Nutzen freimütiger. Der 23-Jährige hat vor zwei Jahren sein Unternehmen gegründet. Durch die P-Mobile habe er bereits einige Kunden aus Potsdam gewinnen können, erzählt er. Motorradsitze in modernem Design sowie der Neubezug aus Stoff oder Leder aller Arten von Autositzen und Lenkrädern gehören zum Fertigungsprogramm seines Ein-Mann-Betriebes.
Michael Schulze, Gründer der Messe Potsdam, der neben dem Chef und Sohn Enrico gewissermaßen als Senior dabei ist, zeigt sich erfreut über den Verlauf der P-Mobile. Im vergangen Jahr habe es über 8000 Besucher gegeben. Diese Zahl sei auf der dritten P-Mobile wieder erreicht worden. Vor allem für die einheimischen Händler sei die Veranstaltung eine gute Gelegenheit, sich zu präsentieren, „wenn auch die deutschen Premium-Marken wie BMW und Mercedes wiederum nicht vertreten sind.“ Günter Schenke
Günter Schenke
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