Landeshauptstadt: Von der Drewitz-Brache zum ehemaligen Tram-Depot
Die Planungen für ein neues Freizeitbad in Potsdam haben vor 15 Jahren begonnen – beschlossen wurde seitdem viel, realisiert wurde allerdings nichts. Eine Chronologe der Ereignisse.
Stand:
Die Planungen für ein neues Freizeitbad in Potsdam haben vor 15 Jahren begonnen – beschlossen wurde seitdem viel, realisiert wurde allerdings nichts. Eine Chronologe der Ereignisse.
1996: Beschluss für Drewitz. Die Stadtverordneten beschließen Erschließungsplan für einen Freizeitpark mit Spaßbad auf dem Gelände der ehemaligen Brotfabrik an der Neuendorfer Straße in Drewitz. Heute steht dort das Porta-Möbelhaus.
September 2000: Die Bäderplanung bis 2006 sieht vorerst keine Förderung für ein Potsdamer Spaßbad vor.
2002: Gespräche mit Investor. Stadt führt Gespräche mit der Berliner Webergruppe als Investor für Drewitz.
September 2003: Neues Gutachten. Das neue Bädergutachten des Landes bescheinigt der „Region Potsdam“, dass ein Neubau gefördert werden kann.
7. Juli 2004: Aus für Spaßbad Drewitz.
Nachdem die Webergruppe kein Finanzierungskonzept vorlegen kann, gibt Oberbürgermeister Jann Jakobs das Aus des Freizeitparkes in Drewitz bekannt. Stattdessen soll jetzt das Hallenbad auf dem Brauhausberg abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. 20 Millionen Euro soll das neue Bad kosten. Betreiber des neuen Hallenbades sollen die Stadtwerke Potsdam sein. Bis 2007 muss der Neubau stehen, denn nur dann kann die Stadt die 80-prozentige Förderung aus dem Infrastruktur-Programm in Anspruch nehmen.
26. Oktober 2004: Ja zum Berg. Gegen die Stimmen der PDS beschließen die Stadtverordneten, dass die Stadtwerke einen Plan für ein Freizeitbad am Brauhausberg erarbeiten.
18. Januar 2005: Niemeyer-Vertrag. Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Paffhausen und der brasilianische Architekt Oscar Niemeyer unterzeichnen in Rio de Janeiro überraschend den Vertrag für einen Freizeitbad-Entwurf. Ein „unabhängiges Expertengremium“ hat sich für den Stararchitekten entschieden. Eine Ausschreibung gab es nicht – Begründung: Niemeyer sei einmalig.
1. Juni 2005: Der Entwurf. Per Video präsentiert Niemeyer seinen Entwurf der Öffentlichkeit. Kosten: 48 Millionen Euro. Zu teuer, steht nach wenigen Tagen fest. Niemeyer überarbeitet seinen Entwurf – er kostet danach 38,5 Millionen Euro.
30. November 2005: 1. Absage. Nachdem überraschend auch der abgespeckte Entwurf Niemeyers von Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns abgelehnt wird, plant die Stadt nun mit einem Kostenrahmen von 30 Millionen Euro.
12. Mai 2007: 2. Absage. Oberbürgermeister Jann Jakobs erhält die zweite Absage von Junghanns. Begründung: Ein Projekt in diesem Umfang müsse ausgeschrieben werden – und das Niemeyer-Bad sei zu teuer.
Mai 2008: Absage Sanierung. Die Stadtwerke sagen die Komplettsanierung der Brauhausberg-Schwimmhalle ab und sanieren sie an den wichtigsten Punkten.
Februar 2009: Eröffnung. Nach halbjähriger Sanierung wird die Schwimmhalle wieder geöffnet – Gesundheitsamt und Bauaufsicht haben eine Genehmigung bis 2012 erteilt. Pro Potsdam-Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius bringt den Bau des Niemeyer-Bades in der Speicherstadt ins Gespräch.
April 2009: Neue Pläne. Die Pläne für einen Badneubau werden öffentlich. In den Chefetagen der Stadtwerke wird der Neubau nach Plänen von Niemeyer favorisiert. Als Standorte gelten das ehemalige Straßenbahndepot in der Heinrich- Mann-Allee oder der Volkspark. pst
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