Von Henner Mallwitz: Von der Oder nach Mexiko in den Ring Eric Brechlin boxt bei der U 19-WM in Guadalajara
Auf diesen Brief hatte er schon nahezu hingefiebert. Als Eric Brechlin dann zu Wochenbeginn den Briefkasten öffnete, lag er endlich drin.
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Auf diesen Brief hatte er schon nahezu hingefiebert. Als Eric Brechlin dann zu Wochenbeginn den Briefkasten öffnete, lag er endlich drin. Post vom Deutschen Box-Verband (DBV) mit der Bestätigung, dass der Potsdamer hundertprozentig an den U 19-Boxweltmeisterschaften vom 24. Oktober bis 2. November im mexikanischen Guadalajara teilnehmen wird. „Mein bislang größter Erfolg“, sagt der Schwergewichtler, der für Motor Babelsberg in den Ring steigt. „Und da bin ich verständlicherweise ziemlich aufgeregt.“
Muss er eigentlich nicht, denn was er bei der letzten Qualifizierungsmöglichkeit vor zehn Tagen in Frankfurt an der Oder bot, war schon recht überzeugend. Beim 13. Brandenburg-Cup setzte sich der von Coach Andreas Ziebe in der Oderstadt betreute Brechlin klar durch. Vor allem hatte es der 18-Jährige mit sehr unangenehmen Gegnern zu tun. „So eine Art Straßenkämpfer“, sagt er. „Die boxten unsauber, und das ist nicht immer leicht.“
Wie etwa der Schweizer Ergun Mersin, der wegen seines Stils in der dritten Runde disqualifiziert wurde. Nicht bedeutend anders der Türke Denizan Gokkaya. „Den hatten meine Eltern zuvor schon gesehen und mich gewarnt.“ Der Sohn nahm den elterlichen Tipp an und schickte sein Gegenüber mit einem klaren 15:7-Punktsieg aus dem Ring. Und schließlich wartete noch der Kroate Dino Mansour auf den Babelsberger. Ein Mann – vergleichbar mit Gokkaya. „Das kam mir zupass, denn so konnte ich mich schnell auf seine Technik einstellen“, erzählt der frisch gebackene Cup-Sieger, der am Ende als 13:7-Punktsieger den Ring verließ.
Nun wartet also die 1,6 Millionen-Einwohner-Metropole im Westen des mexikanischen Hochlandes auf das viel versprechende Boxtalent, und die Vorbereitung auf die WM läuft schon jetzt auf Hochtouren. Von Montag bis heute steht eine umfangreiche Leistungsdiagnostik in Heidelberg auf dem Programm, anschließend folgt sofort ein Grundlagenlehrgang in München. Zur unmittelbaren Wettkampfvorbereitung mit dem Bundestrainer verabschiedet sich der Rechtsausleger am 11. November schließlich nach Hennef im Rhein-Sieg-Kreis, bevor es nach Mexiko geht. Und das macht er mit einem guten Gefühl. „Ich kenne meine Stärken und Schwächen“, sagt er. „Ich boxe überlegt und schaue mir meinen Gegner genau an.“ Eine wichtige Voraussetzung für den Sieg.
Henner Mallwitz
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