Aus dem GERICHTSSAAL: Von der Vergangenheit eingeholt

Aus dem GERICHTSSAAL Eigentlich hätten sich die Brandenburger Gefängnistore für Mike B. am 17. September geöffnet. Der 25-Jährige sitzt derzeit eine Freiheitsstrafe wegen mehrfachen Betruges ab, befindet sich wegen guter Führung jedoch im offenen Vollzug. Doch nun holte ihn die Vergangenheit noch einmal ein. Vor dem Amtsgericht wurde eine Betrugsserie verhandelt, die noch in die kriminelle Zeit des damals Arbeitslosen fiel. Mike B. soll im Sommer 2001 unter falschem Namen eine Kundenkarte bei Autoteile Unger (ATU) beantragt und auch bekommen haben. Zwischen dem 7. Juli und dem 1. August soll der Potsdamer in einer Filiale des Unternehmens daraufhin Waren im Gesamtwert von rund 1800 Euro erworben haben, ohne dass sein Konto gedeckt war. „Ich habe mir mein Leben ganz schön verbaut“, bekennt der bislang zwölffach Vorbestrafte. Neben Betrug waren es vor allem zahlreiche Diebstähle, aber auch Urkundenfälschungen, Straßenverkehrsdelikte und das Vortäuschen einer Straftat, weshalb Mike B. die Anklagebank drückte. Er sei damals in einer Clique verstrickt gewesen, die ihr Leben durch Straftaten bestritt. „Ich habe halt so gehandelt, wie meine Kumpels auch.“ Ausgesprochene Geld- und Bewährungsstrafen fruchteten nicht. Dann kam die Haft. „Die Zeit im Knast hat mir die Augen geöffnet. So ein Blödsinn passiert mir bestimmt nicht wieder“, beteuert Mike B. Außerdem wolle er seine Freundin nicht enttäuschen, die er kurz vor seinem Einzug ins Gefängnis kennen lernte. „Bei ihr kann ich nach meiner Entlassung auch bleiben. Meine Wohnung am Schlaatz ist ja futsch.“ Vorbei ist es auch mit der Ausbildung zum Kfz-Mechaniker. „Ich kann nach dem Haftende aber bei Metro sauber machen“, erzählt der Angeklagte. Das Urteil: 11 Monate Freiheitsstrafe wegen fünffachen Betruges in Tateinheit mit Urkundenfälschung. Ob Mike B. im offenen Vollzug bleiben darf, ist noch nicht entschieden. Das Urteil ist rechtskräftig. Hoga