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Landeshauptstadt: Von drei Seiten beschallt

Anti-Schloss-Rock hielt sich fast an Schlusszeit

Stand:

Anti-Schloss-Rock hielt sich fast an Schlusszeit „Von wegen Ruhe ab 22 Uhr“, ereiferte sich gestern eine PNN-Leserin aus der Burgstraße. Die Veranstaltung „Rock gegen das Stadtschloss“ am vergangenen Sonnabend im neuen Lustgarten habe bis weit nach Mitternacht gedauert und ihr den Schlaf geraubt. Sie habe sich noch in der Nacht an die Polizei gewandt. Dort habe sie aber nur die vertröstende Auskunft „Wir kümmern uns darum“ bekommen. Tatsächlich habe sich der Konzertveranstalter, die Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär, nicht an das vereinbarte Ende um 22 Uhr gehalten, erklärt Angelika Christen, Sprecherin der Potsdamer Polizei. Vielmehr habe der am Sonnabend vor Ort im Einsatz befindliche Polizeiführer den Veranstalter auffordern müssen, das Anti-Schloss-Konzert zu beenden. Laut Polizeiprotokoll geschah dies um 22.14 Uhr. Vermutlich habe die Anwohnerin die Live-Musik vom Rosenfest gehört, vermutet die Polizeisprecherin. Auf dem Neuen Markt wartete man nämlich auch mit harten Tönen auf. Die Polizei habe eine „bedauernswerte Rolle“ gehabt, erklärte Lutz Boede von der Kampagne. Schließlich habe die Stadt mit dem vorläufigen Verbot von „Rock gegen das Stadtschloss“ und einer späteren Genehmigung mit zeitlicher Auflage (PNN berichteten) die missliche Stimmung verursacht. Die Polizei habe dann für die Einhaltung der Beauflagung zu sorgen gehabt. Kurz vor 22 Uhr hätten sich mehrere Mannschaftswagen der Ordnungshüter am Rande des Lustgarten postiert, so Boede. Wenige Minuten nach 22 Uhr sei der Polizeiführer schon eingeschritten. Mit Rücksicht auf das nahe gelegene Rosenfest habe man mit dem Soundcheck später angefangen und auch nur um diese paar Minuten überzogen. Die Kampagne hatte im Vorfeld in Postwurfsendungen an die angrenzende Nachbarschaft auf ihre Veranstaltung aufmerksam gemacht und für Beschwerden eine Handynummer angegeben. Angerufen habe eine Familie aus der Hermann-Elflein-Straße und ein älterer Mann aus der Siefertstraße. Beide Anrufe seien aber nach Mitternacht eingegangen, so Boede. „Offensichtlich verwechselte man uns mit dem Innenstadt- oder dem Rosenfest.“ Tatsächlich wurde die City am vergangenen Wochenende von drei Events gleichzeitig beschallt. NIK

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