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Sport: Von Ehrfurcht keine Spur
Bundesliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam unterlagen beim 1. VC Wiesbaden dennoch mit 1:3
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Auswärtsspiele vom Schwierigkeitsgrad des vergangenen Samstag waren es, die im Zusammenhang mit dem SC Potsdam noch vor einigen Monaten die Zweifel nährten, ob denn ein Aufstieg in die 1. Volleyball-Bundesliga der Frauen überhaupt erstrebenswert sei. Diese Sichtweise hat sich überholt. „Es hat sich gezeigt, dass wir mithalten können. Wir sind nicht einmal andeutungsweise in Ehrfurcht erstarrt und haben die Partie phasenweise absolut offen gestaltet“, wertete SC-Cheftrainer Michael Merten nach dem 1:3 (19:25, 21:25, 25:23, 14:25) beim 1.VC Wiesbaden.
Die Partie beim Tabellenfünften der Vorsaison konfrontierte die Potsdamerinnen erstmals mit dem in der höchsten Spielklasse gängigen Rahmenbedingungen. Vor Zuschauerkulissen in vierstelliger Höhe hatten viele von ihnen schon gespielt - jedoch für andere Vereine. In Wiesbaden blieb der SC Potsdam vor 1100 Zuschauern in der Sporthalle am Konrad-Adenauer-Ring im ersten Spielabschnitt chancenlos, hielt im zweiten Abschnitt jedoch bis zum 20:20 sehr gut mit, spielte schon vom Aufschlag weg mit Risiko und wirkte in Erinnerung an das Auftakt-3:2 über den Mitaufsteiger SV Sinsheim erstaunlich selbstsicher.
Michael Merten bemühte den Konjunktiv, als er feststellte, „dass wir gute Siegchancen gehabt hätten, wenn wir den zweiten Satz für uns entschieden hätten. Es war sehr schade, dass uns das nicht gelang.“ Im dritten Spielabschnitt spielte der SC Potsdam auf gleichem Niveau wie die Gastgeberinnen. Der vierte Satz ging dann sehr deutlich verloren.
Unter dem Strich blieb den am Sonntagmorgen nach 600 Kilometern Busfahrt wieder in Potsdam eintreffenden Spielerinnen die Gewissheit, dass auswärts gespielte Partien gegen Teams des oberen Leistungsbereiches der Bundesliga sehr anspruchsvoll sind. Ein ernstes Problem stellt dies nicht dar. Es geht einfach weiter - heute mit gleich zwei Trainingseinheiten und am kommenden Samstag mit dem attraktiven Heimspiel gegen den letztmaligen Vizemeister Rote Raben Vilsbiburg (19 Uhr). Das umformierte Team aus Bayern verlor seine beiden bisherigen Saisonspiele und ist angeschossen, wie Michael Merten formulierte. Vilsbiburg ist übrigens die sportliche Heimat dreier junger Nationalspielerinnen (Lenka Dürr, Sarah Petrausch, Lena Möllers), die Bundestrainer Giovanni Guidetti unlängst bei der EM in Polen im Aufgebot hatte.
Im nächsten Auswärtsspiel gastiert der SC Potsdam beim Köpenicker SC. In dieser Partie, dies steht jetzt schon fest, wird Maria Kleefisch fehlen. Der ehemalige Kapitän des SC Potsdam, der im Spätsommer nach Köpenick wechselte, ist längerfristig verletzt. Thomas Gantz
Thomas GantzD
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