Landeshauptstadt: Von Naseputzen und Bratwurst „Zimtzicken“ starteten Patinnenprojekt
Rülpsen gehört in Vietnam zum guten Ton, öffentliches Naseputzen gilt in Afghanistan als unhöflich, typisch deutsch sind Bratwurst und Sauerkraut. Das ist das erste Ergebnis des Patenprojekts der „Zimtzicken“, die sich vorgenommen haben, Unterschiede zu überwinden.
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Rülpsen gehört in Vietnam zum guten Ton, öffentliches Naseputzen gilt in Afghanistan als unhöflich, typisch deutsch sind Bratwurst und Sauerkraut. Das ist das erste Ergebnis des Patenprojekts der „Zimtzicken“, die sich vorgenommen haben, Unterschiede zu überwinden. Interkulturelle Kompetenz heißt das in der Sprache der Sozialpädagogen.
Den Mädchentreff in Zentrum Ost besuchen täglich zwei Dutzend Teenager aus – zählt man Deutschland dazu – acht verschiedenen Nationen. „Ist die eine Gruppe da, bleibt die andere weg“, sagt Sozialpädagogin Vera Spatz. Treffen die Mädchen aber zufällig doch aufeinander, verstehen sie sich gut, sagt ihre Kollegin Huyen Nguyen Thanh, die im Schlaatz bereits eine Multikulti-Gruppe aufgebaut hat. Um der Durchmischung ein wenig nachzuhelfen, startete der Treff in Trägerschaft des Autonomen Frauenzentrums das Patinnenprojekt. Es sei der behutsame Versuch, das Fremde nicht als abstoßend, sondern als Bereicherung zu vermitteln, erklärt Vera Spatz. Drei „Paarungen“ sind bereits geglückt. Aus den Patenschaften – je zwei Mädchen aus verschiedenen Kulturkreisen – sollen im Idealfall Freundschaften entstehen. „Das kann man nicht erzwingen“, sagt Huyen Nguyen Thanh. Aber die Neugierde auf das Fremde wecken. Immerhin hätten sich zwei Mädchen schon gegenseitig zu Hause besucht. Damit sich die Mädchen besser kennenlernen, gibt es morgen eine Patinnen-Mondmärchennacht mit Übernachtung im Treff. Die Zimtzicken-Mitarbeiterinnen rufen auf Wunsch auch bei den Mädchen an, um bei den Eltern um Erlaubnis zu fragen.Es sei wichtig, dass auch die Familien solche Annäherungen zuließen. N. Klusemann
Patinnen-Mondmärchennacht „Alles rund um die Liebe“, Freitag, 13. Februar, ab 19 Uhr. Anmeldung: (0331) 2700366
N. KlusemannD
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