Landeshauptstadt: Von Pferdebahn bis Combino
Fahrzeugkorso anlässlich „125 Jahre Straßenbahn in Potsdam“ / Probefahren mit Stadler-Bahn
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Fahrzeugkorso anlässlich „125 Jahre Straßenbahn in Potsdam“ / Probefahren mit Stadler-Bahn Eine große Jubiläumsveranstaltung erinnert am Sonntag daran, dass vor 125 Jahren die erste Straßenbahn in Potsdam verkehrte. Den kleinen Waggon auf Schienen zogen zwei Pferde von der Glienicker Brücke bis zum Bahnhof. Die originale Potsdamer Pferdestraßenbahn existiert nicht mehr, statt ihrer verkehrt am Sonntag der Pferdebahnwagen 573, der noch in den zwanziger Jahren in Werder fuhr. Die Karten zum Mitfahren seien leider ausgebucht, teilte der Verkehrsbetrieb gestern auf einer Pressekonferenz mit, doch lohne es sich, den um 11 Uhr am Platz der Einheit beginnenden Fahrzeugkorso vom Straßenrand aus zu beobachten. Als modernes Fahrzeug fährt eine Variobahn von Stadler mit, das erste Fahrzeug aus dem Kreis der für Potsdam in Frage kommenden neuen Straßenbahnen. Als nächste folgen Fahrzeuge von Bombardier und Alstom. Dass sich die alten Bahnen mit ihrem Flair aus Urgroßvaters Zeiten so ansehnlich präsentieren und dazu auch noch ordentlich fahren, ist dem Denkmalpflege-Verein Nahverkehr e. V. Arbeitsgruppe Potsdam zu verdanken, der das Tram-Jubiläum tatkräftig unterstützt. Wie der Geschäftsführer der „Verkehrsbetrieb in Potsdam GmbH“ (ViP) Martin Weis gestern betonte, habe sich die Straßenbahn in den 125 Jahren ihrer Existenz kontinuierlich weiter entwickelt. Das betreffe die Erweiterung des Schienennetzes und die Modernisierung des Fuhrparkes. Pünktlich zum Jubiläumstermin ist eine 40-seitige Broschüre zur Potsdamer Straßenbahngeschichte erschienen, in der diese Entwicklung dokumentiert ist. Wie Weis sagte, werde es bis zum Jahre 2012 keine Erweiterung des Streckennetzes geben. Die verfügbaren Mittel würden gebraucht, um die Schienen auf der Humboldtbrücke und in der Nuthestraße zu verlegen sowie die Streckenführung in der historischen Stadtmitte zu verändern. Damit erteilte Weis der Erweiterung der Nordtrasse bis zum geplanten Campus am Jungfernsee sowie einer neuen Strecke durch die Medienstadt vorerst eine Absage. „Wir sind für die Zukunft gerüstet“, sagt der Vip-Geschäftsführer selbstbewusst und verweist auf den modernen Betriebshof an der Fritz-Zubeil-Straße, in dem 16 Siemens-Combinos und 68 Tatra-Straßenbahnzüge vorgehalten werden. Letztere werden jedoch in den nächsten Jahren ihre Grenznutzungsdauer erreichen, so dass Neuanschaffungen notwendig werden. Martin Weis hofft, dass der Vip-Aufsichtsrat Ende dieses Monats grünes Licht für die auf mehrere Jahre verteilte Anschaffung im Werte von insgesamt 40 Millionen Euro gibt. Günter Schenke
Günter Schenke
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