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Sport: Von Potsdam via Wuppertal nach Stettin
Christian Diener und Yannick Lebherz wollen sich bei den Deutschen Kurzbahn-Titelkämpfen der Schwimmer für die EM qualifizieren
Stand:
Der Weg von Potsdam ins polnische Stettin führt für Christian Diener nur über Wuppertal. Dort werden ab Donnerstag die Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften der Schwimmer ausgetragen, bei denen es neben den Medaillen auch um die Tickets zu den Kurzbahn-Europameisterschaften vom 8. bis 11. Dezember in Stettin geht. „Die EM sind schon mein Ziel“, gesteht Christian Diener, der im Potsdamer Luftschiffhafen bei Jörg Hoffmann trainiert, für den PSV Cottbus schwimmt und ab Donnerstag auf den drei Rückenstrecken antritt. „Für eine EM-Fahrkarte muss ich gewinnen – was nicht unmöglich erscheint. Als Zweitplatzierter müsste man nämlich zugleich Normzeiten schaffen, die derzeit noch deutlich unter meinen Bestzeiten liegen.“ Diener führt mit 23,99 Sekunden über 50 Meter, 52,16 Sekunden über 100 Meter und 1:53,16 Minuten über 200 Meter Rücken die deutschen Jahresbestenlisten auf der Kurzbahn an, während die für die EM-Tickets geforderten Zeiten bei 23,49 und 50,76 Sekunden sowie 1:52,58 Minuten liegen.
Also will Christian Diener versuchen, sich mit einem Titelgewinn für Stettin zu qualifizieren. Die größten Chancen rechnet er sich über 50 Meter Rücken aus. Auf dieser Strecke wurde der 18-jährige Zwölftklässler der Potsdamer Sportschule in diesem Jahr auf der Langbahn in Belgrad Jugend-Europa- und dann in Lima Jugend-Weltmeister, auf dieser Strecke schaffte er mit Rang vier auch seine beste Platzierung beim Kurzbahn-Weltcup Ende Oktober in Berlin und den Sprung auf Rang sechs der Jahres-Weltbestenliste. Über 50 wie auch über 200 Meter Rücken als Fünfter war der Lausitzer in Berlin jeweils bester Deutscher, über 100 Meter verpasste er als Vorlauf-14. das Weltcup-Finale, ehe er Mitte November beim US-Grand-Prix auf der Langbahn in Minneapolis über 200 Meter in 2:00,76 Minuten Zweiter wurde. „Ich fühle mich derzeit gut in Form und möchte auf allen drei Strecken aufs Medaillentreppchen“, sagt Christian Diener, der seit anderthalb Jahren bei Jörg Hoffmann trainiert und davon träumt, bei den Olympischen Spielen 2012 in London antreten zu können.
Olympia in London ist auch das Fernziel für Yannick Lebherz vom DSW 1912 Darmstadt, der seit Januar 2010 ebenfalls in Potsdam bei Jörg Hoffmann trainiert. Bei den letztjährigen Kurzbahn-EM holte sich der 22-Jährige im Pieter-van-den- Hoogenband-Zwemmstadion Eindhovens über 200 Meter Rücken mit neuem persönlichen Rekord von 1:51,74 Minuten den Titel und über 400 Meter Lagen in neuer Deutscher Rekordzeit von 4:05,08 Minuten EM-Silber. Auf diesen beiden Strecken und auf den 400 Metern Freistil ist Lebherz auch für Wuppertal gemeldet – allerdings unter ungünstigen Vorzeichen. Auf dem Weg zum US-Grand- Prix in Minneapolis erkrankte der Wahl- Potsdamer, der gestern noch einmal beim Arzt war und sich dort grünes Licht für Starts bei den Deutschen Meisterschaften holte. „Ob ich in Wuppertal antrete, liegt jetzt in meinem eigenen Ermessen. Ich hatte zehn Tage keine intensive Belastung, bin am Sonntag erstmals wieder ganz kurz im Wasser gewesen und heute erstmals wieder geschwommen“, erzählt Lebherz. „Ich hoffe aber, dass ich genügend Substanz und Reserven habe, um am Wochenende um Medaillen oder sogar ein EM-Ticket mitkämpfen zu können. Ich werde von Strecke zu Strecke spontan entscheiden, ob ich starte. “
In den Medaillenkampf eingreifen wollte auch Felix Wolf, einer von zwölf Aktiven des Potsdamer SV in Wuppertal. Für den 22-jährigen Trainingskollegen Christian Dieners, der ebenfalls auf allen drei Rückenstrecken antreten wollte, kam gestern allerdings wegen einer Gürtelrose das ärztliche Stoppzeichen.
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