Sport: Von Potsdam zur letzten WM-Chance
Frankfurterin Korinna Fink trainiert nun mit Claudia Hoffmann bei Frank Möller
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Geht da noch was? Am Sonntag wird Leichtathletik-Trainer Frank Möller während der RAG-DLV-Gala in Wattenscheid nicht nur seinem langjährigen Schützling Claudia Hoffmann während der Stadionrunde die Daumen drücken, sondern auch Korinna Fink von der LG Eintracht Frankfurt. Die 26-jährige Mecklenburgerin trainiert nämlich seit drei Wochen ebenfalls im Potsdamer Luftschiffhafen unter Möllers Regie für ein großes Ziel: Am Sonntag will sie sich in einem Ausscheidungsrennen noch das Ticket zu den diesjährigen Weltmeisterschaften ab 25. August im japanischen Osaka sichern. Dazu muss Fink gegen Jana Neubert (LAC Chemnitz) und Janin Lindenberg (LG Berlin) gut aussehen, denn aus diesem Trio werden anschließend noch zwei Läuferinnen für die 4mal-400-Meter-Staffel in Osaka nominiert. Claudia Hoffmann sowie die beiden 400-Meter-Hürdenläuferinnen Ulrike Urbansky (Erfurter LAC) und Tina Kron (Saar 05 Saarbrücken) haben das WM-Ticket dafür bereits in der Hand.
„Die drei Wochen hier haben sich gelohnt. Das Training läuft sehr gut. Es macht Spaß mit Mölli und ich bin sehr optimistisch, dass ich es packen kann“, sagte Korinna Fink gestern. „Bei den Deutschen Meisterschaften bin ich nur zu übermotiviert und zu schnell das Finale angegangen, so dass ich nach 300 Metern Führung am Ende zu fest war und nur Siebente wurde. Das soll diesmal anders werden.“
Claudia Hoffmann will in Wattenscheid versuchen, über 400 Meter 51,50 Sekunden oder gar schneller zu sein und so doch noch die Normzeit für einen WM-Einzelstart zu schaffen. „Wenn das Wetter diesmal stimmt, kann noch was gehen“, glaubt die 24-Jährige, die 2005 in Helsinki Staffel-WM-Sechste wurde; damals auch mit Korinna Fink. Ob sie vom Deutschen Leichtathletik-Verband im Fall der Fälle nachträglich als Einzelläuferin nominiert werden würde, weiß sie nicht. „Entsprechende Signale habe ich bislang nicht vernommen. Aber man hofft ja immer.“
Die beiden Läuferinnen profitieren nicht nur vom derzeit gemeinsamen Training (Hoffmann: „Man kann sich zusammen besser durchquälen.“), sondern verstehen sich auch privat prima. „Die Chemie stimmt“, meint Claudia Hoffmann, die der derzeit in einem Potsdamer Hotel wohnenden Korinna Fink auch schon Berlin zeigte. Schließlich denkt die Noch- Frankfurterin ernsthaft über ein Umsiedeln nach Potsdam nach, um hier weiter bei Frank Möller zu trainieren. Im Oktober 2004 war sie schon einmal für einige Wochen vom SC Magdeburg in den Luftschiffhafen gewechselt, ehe die Liebe sie an den Main führte. „Ein Wechsel zum SC Potsdam ist durchaus möglich“, sagte Fink gestern. „Jetzt muss ich aber erst einmal schnell genug laufen.“ Michael Meyer
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