Landeshauptstadt: Von Selbstverteidigung bis Sex
4. Mädchenkonferenz im Berufsbildungswerk
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4. Mädchenkonferenz im Berufsbildungswerk Babelsberg - Während sich die einen in Selbstverteidigung übten, sprachen andere über Liebe und Sexualität, Märchen wurden geschrieben und eine Radiosendung zusammengestellt: Am gestrigen Nachmittag ging die vom Bundesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte organisierte „4. Mädchenkonferenz für Mädchen und junge Frauen mit Behinderung“ im Berufsbildungswerk des Oberlinhauses zu Ende. Rund 270 Teilnehmerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet hatten sich am Freitag zusammengefunden, um für zwei Tage an Workshops teilzunehmen, Kontakte zu knüpfen und einfach Spaß zu haben. Zunächst wurden die Mädchen und Frauen, darunter sowohl körperlich als auch geistig Behinderte, am Freitagabend von den Berliner Bands „Böse Mädchen“ und „HändKaps“ begrüßt. Am Sonnabend konnten die Teilnehmerinnen im Alter von 14 bis 25 Jahren dann zwischen 17 Workshops wählen. „Besonders gefallen hat mir, dass man so viel improvisieren konnte“, sagte Anne aus Bärenwalde in der Nähe von Zwickau. Die 16-Jährige hatte einen Theater-Workshop besucht, der gestern zum Abschluss mit den anderen Gruppen seine Ergebnisse präsentierte. Zufrieden wirkte auch Anke Kurzmann, eine von 25 Betreuerinnen. Die Bonnerin, die selbst im Rollstuhl sitzt, hatte einen Batik-Kurs angeboten. „Ich habe auf der Konferenz fast nur glückliche Gesichter gesehen.“ Dass die Kommunikation mit den behinderten Jugendlichen insgesamt so gut funktioniert habe, sei toll. „Es war schön zu sehen, wie die Teilnehmerinnen sich gegenseitig stärken“, sagte Ursula Eggli, die extra aus der Schweiz angereist war. Die Autorin und Behinderten-Politikerin hatte in ihrem „Traum-Workshop“ Geschichten und Märchen verfasst. „In meinem Kurs konnten sich die behinderten Mädchen auch über ihre Probleme austauschen, das ist sehr wichtig.“ Zum Schluss der alle zwei Jahre stattfindenden Konferenz bedankte sich Organisatorin Heide Adam-Blaneck vom Bundesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte beim Berufsbildungswerk in der Babelsberger Steinstraße. Man habe länger nach einem behindertengerechten Veranstaltungsort gesucht. Im Berufsbildungswerk habe nun alles sehr gut funktioniert: „Von der Betreuung bis hin zum Essen, es war alles spitze.“ mvv
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