POTSDAMER FILZ-AFFÄRE: Von Spitzelei zu Sportsponsoring
Die Potsdamer Filz-Affäre, die sich vor allem um die Stadtwerke unter Führung des Ex-Geschäftsführers Peter Paffhausen und das Sportsponsoring rankt, kam ursprünglich durch Spitzel-Vorwürfe ins Rollen. Paffhausen soll ohne Kenntnis des Aufsichtsrats eine Berliner Privatdetektei auf die städtische Gewoba angesetzt haben.
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Die Potsdamer Filz-Affäre, die sich vor allem um die Stadtwerke unter Führung des Ex-Geschäftsführers Peter Paffhausen und das Sportsponsoring rankt, kam ursprünglich durch Spitzel-Vorwürfe ins Rollen. Paffhausen soll ohne Kenntnis des Aufsichtsrats eine Berliner Privatdetektei auf die städtische Gewoba angesetzt haben. Dazu war ein Bericht aufgetaucht. Beauftragt hatte Paffhausen nach bisherigen Erkenntnissen die Firma eines ehemaligen Stasi-Offiziers. Untersuchungen bestätigten, dass innerhalb von zehn Jahren 500 000 Euro von der Stadtwerke-Tochter Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) an die Detektei geflossen waren, ohne dass Leistungen belegt sind. Paffhausen räumte seinen Posten, als ihm das Stadtparlament nach den Spitzel-Vorwürfen das Vertrauen entzogen hatte.
Erst nach seinem Abgang wurde bekannt, dass er dem Fußball-Verein SV Babelsberg 03, dessen Aufsichtsratsvorsitzender er war, im Alleingang Darlehen und Bürgschaften in Millionenhöhe gewährt haben soll. Als Konsequenz machten die Aufsichtsräte den Aufhebungsvertrag rückgängig, den Oberbürgermeister Jakobs mit Paffhausen geschlossen hatte und der ihm eine Abfindung von 1,4 Millionen Euro garantiert hatte. Immer deutlicher wurde während der Aufklärung der Affären ein System gegenseitiger Abhängigkeiten vor allem im Sportsponsoring: Stadtpolitiker saßen in den Aufsichtsräten jener städtischen Unternehmen, die Sponsoringgelder in unbekannter Höhe an Sportvereine überwiesen, bei denen dieselben Politiker wiederum ehrenamtliche Posten innehatten. SCH
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