
© Gerhard Pohl
Sport: Vor dem Neubeginn
Die Ringer des RC Germania Potsdam formieren ein neues Team und leiden unter Geldmangel
Stand:
Auch in der Ende August beginnenden Saison werden die Ringer des RC Germania Potsdam in der Regionalliga Mitteldeutschland auf die Matte gehen. Vor drei Jahren war das Team um Trainer Hans-Joachim Schmiege aus der Zweiten Bundesliga abgestiegen und hatte einen sofortigen Wiederaufstieg auch gar nicht erst ins Auge gefasst. Rund 45 000 Euro hätte die Saison verschlungen – für einen kleinen Verein wie den RC Germania eine nahezu utopische Summe.
Über den benötigten Finanzrahmen in der Regionalliga sprechen die Germanen nicht. Fakt ist aber, dass noch Geld fehlt, um eine kampfstarke Truppe auf die Beine zu stellen. „Die Debatte über das Sportsponsoring in Potsdam ist auch an unserem Verein nicht spurlos vorbeigegangen“, sagt Vereinspräsident Thomas Braune. Trotz großen sozialen Engagements, wie etwa beim alljährlichen Herbstferiencamp „„fairringeRn“, so der Regierungssprecher, sei der Verein finanziell nicht sonderlich gut gesegnet. Zwei, drei Sponsoren seien schon weggebrochen. „Dennoch halten wir an unserem Kurs fest und setzen auf Akteure aus der Region“, so Braune. „Nach wie vor schicken wir talentierte Leute nach Luckenwalde zum Bundesstützpunkt, die uns später dann wieder zur Verfügung stehen.“
Reiner Leffler, langjähriger Trainer des Vereins und inzwischen Sportlicher Leiter, blickt dennoch optimistisch auf die nahende Wettkampfzeit. „Der Stamm unserer Kämpfer konnte gehalten werden“, sagt er. So etwa die Brüder Aslan und Norman Mahmudov, die erst kürzlich bei den Deutschen Meisterschaften Silber und Bronze erkämpften. Aber auch Saivash Khan-Hezaveh, Daniel Hlavati, Stefan Barde und Fabian Albrecht, die sich in den vergangenen Jahren alle zu wichtigen Leistungsträgern entwickelten, konnten gehalten werden. Zudem kehrt Robert Gleich zu seinem alten Verein zurück. „Mit zwei Kämpfern, die uns verstärken könnten, sind wir derzeit noch in Verhandlungen“, sagt Leffler.
Mit Wochenbeginn gab der Deutsche Ringer-Bund (DRB) auch die Ansetzungen für die Mannschaftskämpfe in der Regionalliga Mitteldeutschland bekannt. Erstmals wird es in der kommenden Saison die Einteilung in eine A- und B-Staffel geben. Die Potsdamer Germania-Mannschaft muss sich dann in der B-Staffel gegen den AC Germania Artern, den Weddinger RV Berlin, den SV Auerbach 05, den SAV Leipzig/Großlehna, den RVE Lugau und die WKG Gelenau/Zöblitz/Zschopau durchsetzen.
Die Hinrundenkämpfe werden in der Zeit vom 31. August bis 23. November ausgetragen. Danach tritt eine weitere Neuerung in Kraft: Ab 30. November werden erstmals Playoffs mit dem jeweils Ersten und Zweiten der A- und B-Staffel zur Ermittlung des Aufsteigers in die Zweite Bundesliga ausgetragen. Über den genauen Aufstiegsmodus muss der DRB noch entscheiden. Die Dritten und Sechsten der beiden Staffeln bestreiten am 30. November und am 7. Dezember dann die Platzierungskämpfe, nach denen der Tabellensiebte absteigt.
Reiner Leffler hat vor der Saison mit dem neuen Modus ein gutes Gefühl. „Wir haben damit erstmals einen interessanten Modus geschaffen, der eine attraktive Herausforderung für uns und alle weiteren Teams ist“, sagt er. „Jetzt nutzen wir die restliche Zeit aber erst einmal, um ein schlagkräftiges Team zu formen.“ Am 31. Mai endet die Wechselfrist, am 1. Juni müssen die Mannschaften ihren Kader beim DRB angemeldet haben. Im Juni wird dann auch das Potsdamer Team stehen.
Die Suche nach Sponsoren läuft indes auf Hochtouren. Die Saison sei zwar abgesichert, bekräftigt Leffler. „Aber wir brauchen dennoch jeden Euro“, so der Sportliche Leiter. „Sportlich dürften wir eigentlich kaum zu schlagen sein. Aber leider ist eben alles immer auch eine Frage des Geldes.“
Henner Mallwitz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: