Sport: Vor dem Spiel: Motivation unter Tage Turbine will in Duisburg unbedingt punkten

Wenn sich die Fußballerinnen des 1. FFC Turbine Potsdam heute in aller Frühe auf den Weg nach Duisburg machen, geht es einige Stunden später erst einmal abwärts. Coach Bernd Schröder, der einst Bergbau studierte, will seinen Spielerinnen eine ganz besondere Welt abseits des Fußballs zeigen und fährt mit ihnen in einem Recklinghausener Stollen 1000 Meter tief unter Tage. „Manche haben schon ein wenig Bammel, aber das Ganze hat irgendwie auch eine pädagogische Seite“, sagt der 64-Jährige. „In diesem Bergwerk wird noch richtig hart gearbeitet.“

Und nicht zuletzt das ist es, was er von seinem Team auch am Sonntag gegen den aktuellen Tabellenzweiten FCR Duisburg erwartet. Nach dem durchaus beachtlichen 1:1 im Prestigeduell gegen den Erzrivalen FFC Frankfurt folgte am vergangenen Sonntag vor heimischem Publikum ein mehr als mageres 0:0 gegen den Tabellenvorletzten FFC Heike Rheine. „So etwas kann man nicht anbieten“, sagte der erboste Trainer nach dem Abpfiff, und auch unter der Woche ließ er nicht locker. Videoanalysen, intensives Training – alles, um im Ruhrgebiet vielleicht doch etwas reißen zu können und am Ende den dritten Tabellenplatz einzunehmen.

Ein Sieg wird jedoch gerade gegen Duisburg schwer zu holen sein, denn eine Woche vor dem Pokalfinale gegen den FFC Frankfurt dürften die Gastgeberinnen am Sonntag bereits in Bestform antreten. Heute stoßen auch Pia Marxkord, Carolin Schiewe, Josephine Schlanke und Franziska Hagemann wieder zum Turbine-Team, die am Mittwoch mit der U 19-Nationalmannschaft in Italien eine 1:2 (0:1)-Niederlage einstecken mussten. „Somit haben wir alle an Deck, und dann sollte es klappen“, sagt Schröder in der Hoffnung, dass seine pädagogische Maßnahme Früchte trägt. Henner Mallwitz

Anpfiff ist am Sonntag um 11 Uhr.

Henner Mallwitz