Von Michael Meyer: Vor Duisburg noch ein Zweitligist
Innerhalb einer englischen Woche empfängt Turbine Potsdam heute im DFB-Pokal den FFC Oldesloe
Stand:
„Ich freue mich schon und will mich für weitere Einsätze von Anfang an empfehlen“, sagt Josephine Henning. Turbine Potsdams Cheftrainer Bernd Schröder will die 20-jährige Defensivspielerin im heutigen DFB-Pokalheimspiel des Deutschen Meisters gegen den Zweitligisten FFC Oldesloe mit seiner Anfangsformation auf den Rasen des Karl-Liebknecht- Stadions schicken – so wie bisher nur in den beiden Champions-League-Partien gegen Espoo. In der Bundesliga wurde der Neuzugang aus Saarbrücken bislang erst zweimal eingewechselt, heute soll er Babett Peter auf der linken Abwehrseite ersetzen. Peter, für die Hennig bislang zweimal eingewechselt wurde, erhält von Schröder ebenso eine Verschnaufpause wie ihre Nationalmannschafts-Kolleginnen Fatmire Bajramaj – deren Autobiographie „Mein Tor ins Leben – vom Flüchtling zur Weltmeisterin“ heute im Buchhandel erscheint – und Anja Mittag. Schließlich wartet auf Turbine zum Abschluss einer englischen Woche bereits am Samstag das schwere Meisterschaftsspiel beim Spitzenreiter FCR Duisburg, der heute im Pokal den Zweitligsten Herforder SV empfängt. „Wenn wir dort nicht verlieren, sind wir weiter ganz vorn dabei“, meint der Coach des momentanen Tabellendritten.
„Angesichts dessen werden wir die Mannschaft ein bisschen rotieren lassen, werden unter anderem auch Viola Odebrecht und Leni Larsen Kaurin von Anfang an spielen“, erklärt Schröder vor dem dritten Heimspiel in Folge. Zu groß ist zudem seine Furcht, eine seiner beiden Liga-Torjägerinnen Mittag (5 Saisontore) und Bajramaj (4) könnte sich vorm Gipfeltreffen verletzen. Die Aufgabe gegen Oldesloe sollte auch ohne die beiden derzeit herausragenden Potsdamer Spielerinnen zu bewältigen sein. Die Gäste aus dem Süden Schleswig-Holsteins, die in der 1. DFB-Pokal-Hauptrunde 2:0 bei Borussia Mönchengladbach gewannen, verloren in der 2. Bundesliga Nord zuletzt daheim gegen Turbine II mit 0:3 und stehen nach je zwei Siegen und Niederlagen derzeit auf Rang sieben. „Von unserem Zweitliga-Trainer Thomas Kandler weiß ich, dass Oldesloe ziemlich hart und körperbetont spielt. Das ist ein unbequemer Gegner“, so Schröder.
Angesichts des bisher überzeugenden Auftritts in dieser Saison wird von Turbine heute ein deutlicher Sieg gegen den Außenseiter aus dem Norden erwartet – was Schröder gar nicht gern hört. „In der vergangenen Saison haben wir auf dem Weg ins Endspiel immer gegen Zweitligisten gespielt und dabei nicht immer souverän ausgesehen“, meint er. Zumal er die Gefahr sieht, dass die heutige Aufgabe nicht von allen seinen Spielerinnen mit der nötigen Konsequenz angegangen wird. „Wir müssen“, so Schröder, „aufpassen, dass wir beim Blick Richtung Duisburg nicht unser Pokalspiel am Mittwoch aus den Augen verlieren.“
Josephine Henning glaubt das nicht. „Wir werden den Gegner nicht unterschätzen“, sagt sie. „Unser Trainer wird schon dafür sorgen, dass genügend Feuer in unserem Spiel ist.“
Anpfiff ist heute um 17 Uhr.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: