Landeshauptstadt: Vor verschlossener Tür

Innenstadt - Eigentlich sollten es Potsdamer seit dieser Woche deutlich einfacher haben, sich ehrenamtlich für Flüchtlinge in der Stadt zu engagieren. Doch eine zentrale Ehrenamtsbörse, die am Dienstag in der Ladenzeile in der Straße Am Kanal 57 offiziell eröffnet wurde, blieb bis Freitag die meiste Zeit geschlossen. Bei den PNN meldeten sich am Donnerstag Leser, die helfen wollten, aber nicht besetzte Räume vorfanden. Auch am Freitag war die Anlaufstelle bei Testbesuchen gegen 11 und 13 Uhr geschlossen – und es fehlte jeder Hinweis, an wen man sich als potenzieller Helfer wenden könnte.

Betreiber der zunächst für ein Vierteljahr geplanten Einrichtung ist das Stadtteilnetzwerk Potsdam-West in Verbund mit dem Verein Soziale Stadt. Netzwerk-Chef Daniel Zeller räumte auf PNN-Nachfrage die Startschwierigkeiten ein: „Wir sind noch in der Anfangsphase.“ Ab der kommenden Woche werde das Büro, das die städtische Bauholding Pro Potsdam kostenlos zur Verfügung gestellt hat, aber täglich von 12 bis 18 Uhr besetzt sein, versprach er. Auch ein Telefonanschluss sei noch in der Planung, so Zeller. Übergangsweise können sich Helfer unter Tel.: 0176 93 566 520 melden – oder per Mail unter nn@stadtteilnetzwerk.de.

In der Ehrenamtsbörse sollen Ideen für Aktionen gesammelt und koordiniert werden, um Flüchtlinge in Potsdam zu unterstützen. Geplant ist auch eine Fahrradannahme und -werkstatt, um Flüchtlingen Räder zur Verfügung zu stellen.

Wie berichtet hatten die Stadtverordneten ein millionenschweres Paket für zehn neue Unterkünfte für insgesamt bis zu 920 Flüchtlinge beschlossen. In der kommenden Woche sollen laut Stadtverwaltung die ersten Flüchtlinge in die 40 Personen fassende neue Gemeinschaftsunterkunft in der Dortustraße 45 a einziehen. Für den Montag ist zudem ab 18.30 Uhr in der Mensa der Sportschule am Luftschiffhafen eine Informationsveranstaltung zum neuen Flüchtlingsheim an der Pirschheide geplant.HK