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Landeshauptstadt: Vor, zurück und dagegen

Marie-Curie-Schule feierte 20-Jähriges und will durchhalten

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Marie-Curie-Schule feierte 20-Jähriges und will durchhalten Am Schlaatz. Sie ist eine der letzten Schulen, die vor der Wende gebaut wurde in Potsdams jüngstem Stadtteil, dem Schlaatz. Mit 95 Schülern wurde 1983 der Betrieb im Schilfhof aufgenommen, dann ging es vorwärts bis 630 Schüler Höchstauslastung und nun wieder zurück bis Null im Jahre 2008. Denn das jüngste Modell der Schulverwaltung sieht für die Marie-Curie-Gesamtschule ab 2004 vor, keine Siebtklässler mehr aufzunehmen und die Schule vier Jahre lang auf Sparflamme zu fahren. Dann soll sie wieder reaktiviert werden. „Mir kann keiner erzählen, dass der vierjährige Betrieb ohne neue Einschulungen billiger wird als ein anderes Modell mit neuen siebenten Klassen“, meint Direktor Dieter Degenkolbe, der von Anfang an diese Schule leitet, die zwischenzeitlich auch mal POS „Friedrich Engels“ hieß. Er schlägt als Weiterbetriebsmöglichkeit entweder geringere Schülerzahlen in allen siebten Klassen Potsdams oder den Abbau von Vierzügigkeit in zwei anderen Potsdamer Schulen vor. Für den Weiterbetrieb der Schule will sich das gesamte Lehrerkollegium einsetzen, denn es will verhindern, dass auf Eis gelegt wird, was jetzt sehr gut funktioniert und maßgeblich zur Integration von Ausländerkindern beiträgt. Die Curie-Schule ist im Raum Potsdam die einzige, die ein solches Integrationsprogramm mit einem Deutschkurs anbietet. Und es scheint gut zu funktionieren. Das bestätigen auch Boris Steinbrecher und Julia Fedyushka, die aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind. Während Boris noch bei der Urania Deutsch lernen musste, konnte das Julia bereits an der Schule. Sie will hier auch das Abitur machen, das im Verbund mit dem Oberstufenzentrum II angeboten wird. Julia wohnt übrigens in Bornstedt, Boris in Potsdam-West. Hapert es mit dem Deutschen, kann immer noch Elke Wackermann aushelfen, die neben Deutsch, auch noch Russisch und Französisch unterrichtet. Auch die deutschen Schüler nutzen gern den Verbund, so schloss Xandra Tiedemann nach Schulende gleich eine Kochlehre im OSZ an. Und da sich Lehrer und Schüler insgesamt einen guten Kontakt aufbauten, feierte man gestern auch gemeinsam mit den „Ehemaligen“ das 20-jährige Bestehen der Schule. Mit viel Eigeninitiative fing alles an und die funktioniert auch heute noch. Ging es im Eröffnungsjahr vor allem darum, die Schule einzurichten, Direktor und Lehrer schrubbten sie noch wenige Tage vor Eröffnung sauber, so werden jetzt gerade durch ehemalige Schüler Flure und Klassenzimmer gemalert. dif

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