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Ziel ist neuer Deutscher Rekord. Rückenschwimmer Felix Wolf vom Potsdamer SV im OSC startet nun bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Istanbul.

© dpa

Von Michael Meyer: Vorerst letzter Rekordversuch

Felix Wolf aus Potsdam will bei den Kurzbahn- Europameisterschaften in Istanbul über 200 Meter Rücken neue Bestzeit schwimmen

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Von der Havel an den Bosporus – Felix Wolf vom PSV im OSC Potsdam düste gestern zuversichtlich mit dem deutschen Team zu den Kurzbahn-Europameisterschaften der Schwimmer nach Istanbul. „Ich bin guter Dinge, habe nochmal ordentlich trainiert und will sehen, was jetzt möglich ist“, sagte er vor seinem Abflug. Das DSV-Team reduzierte sich kurzfristig durch die grippe-bedingten Absagen der Hamburger Brüder Steffen und Markus Deibler sowie des Darmstädters Marco Koch auf 30 Aktive, Felix Wolf aber konnte Entwarnung geben. In der vergangenen Woche sei er mit einer leichten Erkältung gesundheitlich ein bisschen angeschlagen gewesen, erzählte der Schützling des Trainers Jörg Hoffmann. „Ich war aber nur einen Tag nicht im Wasser, bin jetzt wieder wohlauf und habe am vergangenen Wochenende bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften noch ein bisschen Vorbelastung gemacht.“ Mit dem PSV-Team stieg der Potsdamer dabei in Berlin in die 2. Bundesliga auf (siehe Kasten).

Jetzt beim Europa-Championat wird Felix Wolf auf allen drei Rückenstrecken an den Start gehen; am morgigen Donnerstag über 200, am Freitag über 50 und am Samstag über 100 Meter. Die größten Chancen, in der „Abdi Ipekçi Arena“ in den Endlauf zu schwimmen, rechnet er sich morgen auf der längsten Rücken-Distanz aus. „Da stehe ich mit meiner Bestzeit momentan auf Platz fünf in Europa – ich kann es also schaffen“, meint der Potsdamer, der vor anderthalb Wochen bei den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Essen über 200 Meter mit 1:50,65 Minuten neuen Deutschen Rekord geschwommen war. In Istanbul will Wolf nun versuchen, diese Bestmarke noch einmal zu verbessern, ehe es mit den Rekordjagden im Schwimmen erstmal vorbei sein dürfte. „Ich will jetzt noch schneller sein als in Essen“, kündigte der 20-Jährige an, der in der Türkei letztmals in einem Hightech- Schwimmanzug der italienischen Firma Jaked durch das Wasser gleiten wird. Ab kommendem Jahr sind diese Anzüge verboten. „Einerseits bin ich ganz froh, dass die dann weg sind, denn ich selbst als relativ schlanker Typ profitiere nicht so von den Anzügen wie körperlich kräftigere Schwimmer“, glaubt Felix Wolf. „Andererseits werden sich die erzielten Zeiten dann aber wieder rapide verschlechtern, und damit wird man im Kopf erst klar kommen müssen.“

Dass der Sportschüler – der im nächsten Frühjahr sein Abitur machen und im Herbst Sportsoldat werden will – morgen erneut Deutschen Rekord schwimmen kann, glaubt auch Jörg Hoffmann, der in der vergangenen Woche mit ihm noch einmal die Wenden trainierte, „weil er dort gegenüber anderen Schwimmern noch am meisten verliert“, so der Coach. „Er muss am frühen Vormittag richtig in Schwung kommen, um den Endlauf zu erreichen, dort dann sein Leistungsvermögen halten und die Verbesserungen bei den Wenden umsetzten – dann kann er in Istanbul unter 1:50 bleiben.“

Auf den beiden anderen Rücken-Strecken bäckt Felix Wolf, dem ab morgen daheim in Potsdam vor allem Freundin Ramona sowie Mutter Dörte und Vater Andreas die Daumen drücken werden, kleinere Brötchen. Über 100 Meter hofft er auf den Einzug ins Halbfinale der 16 schnellsten Schwimmer, während über 50 Meter schon nach dem Vorlauf Schluss sein dürfte. „Da sind andere stärker. Ich will aber natürlich trotzdem mein Bestes versuchen und vor allem internationale Erfahrungen sammeln“, erklärte der Schwimmer.

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