Sport: Vorfreude auf Ball und Skier
Babelsberg 03 spielt am Samstag bei Optik Rathenow und fährt dann zum Training nach Oberwiesenthal
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Regen und das daraus resultierende Blitzeis am Donnerstagfrüh hatten für die Spieler des Fußball-Drittligisten SV Babelsberg 03 einen angenehmen Nebeneffekt: Nach den Kraftübungen am Morgen in einem Fitnesscenter erhielten sie für den Nachmittag trainingsfrei. Anton Müller wagte sich trotzdem aufs Glatte: Er nutzte die zusätzliche Freizeit für einige Runden mit Tochter Gisele (5) auf der künstlichen Eisfläche auf dem Luisenplatz.
Hinter Müller und seinen Mannschaftskollegen liegen sieben Übungseinheiten seit dem Wiedereinstieg ins Training, vor ihnen liegen das erste Testspiel dieses Winters am Samstag beim Oberligisten FSV Optik Rathenow (13 Uhr, Stadion Vogelgesang) und ab Sonntag ein dreitägiges Ski-Trainingslager in Oberwiesenthal, wo es nach dem derzeit einsetzenden Tauwetter am Montag wieder schneien soll. „Das hoffe ich doch sehr“, sagt Anton Müller. „Schließlich wollen wir dort ordentlich Ski fahren.“
Der Mittelfeldspieler galt bisher als der beste Skifahrer des Drittliga-Teams. Was kein Zufall ist, denn sein Vater Hubertus Müller ist Ausbilder für alpine Skilehrer. „Ich stand, so lange ich zurückdenken kann, jeden Winter auf Skiern oder auf dem Eis“, erinnert sich der gebürtige Berliner. „Meine ersten Abfahrten habe ich am Teufelsberg gemacht, später haben wir jeden Urlaub in den Bergen verbracht.“ Langlauf sei zwar etwas anderes als eine Abfahrt, aber er fühle sich auf jedem Ski wohl. „Wobei es ja nicht darum geht, wer von uns am Fichtelberg der Schnellste ist, sondern um Kondition und Abwechslung im Training“, so Müller. Der davon ausgeht, in den nächsten Tagen auf den schmalen Brettern größere Konkurrenz als bisher zu haben. „Die Norweger“, meint er, „sind ja auch auf Skiern groß geworden. Und in Unterfranken, woher Tom Schütz kommt, liegt auch meist viel Schnee.“
Morgen hoffen Müller, Schütz & Co. erst einmal auf möglichst wenig Eis und Schnee, um in Rathenow dem runden Lader nachjagen zu können. „Wir können auf unserem Kunstrasenplatz spielen“, signalisierte am Donnerstagnachmittag Optik-Trainer Ingo Kahlisch, der gestern den offensiven Mittelfeldspieler Hakan Cankaya von Berlin Ankaraspor Kulübü für die weitere Saison verpflichtete und seine 22 Spieler am Samstag um 9 Uhr zum ersten Training bitten wird. „Für unsere Jungs ist es etwas Besonderes, zu Hause gegen eine so prominente Mannschaft wie Babelsberg zu spielen“, so Kahlisch.
Dietmar Demuth legt in dieser ersten Partie noch nicht gleich die große Elle an. „Da kann noch nicht alles perfekt laufen, zumal die Spieler eine harte Woche hinter sich haben. Sie sollen sich vor allem ordentlich bewegen und Gas geben“, erklärt Babelsbergs Cheftrainer. „Jeder Spieler wird seine 45 Minuten Einsatz bekommen.“ Fraglich ist noch, ob Neuzugang Geir Andre Herrem erstmals für Nulldrei auflaufen kann, denn der Norweger plagt sich seit Mittwoch mit einer Erkältung herum. Sein Landsmann Roger Risholt, der derzeit zur Probe beim SVB weilt, soll morgen zeigen, was er im Spiel am Ball kann.
Anton Müller freut sich bereits auf Rathenow. „Wir haben zwar schon schwere Beine und Muskelkater“, meint er, „aber es juckt schon die ganze Zeit in den Füßen.“ Michael Meyer
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