
© Kuppert
Von Michael Meyer: Vorfreude auf die alte Heimat
Nadine Keßler tritt mit Turbine Potsdam am Sonntag beim 1. FC Saarbrücken an
Stand:
Endlich mal wieder heimatliche Luft. Nadine Keßler vom FFC Turbine Potsdam freut sich schon auf ihre Dienstreise mit dem Deutschen Frauenfußball-Meister zum 1. FC Saarbrücken. Schließlich spiel- te sie fünf Jahre für den FC, stieg mit ihm im Frühjahr aus der 2. Bundesliga Süd auf – und wechselte dann ebenso wie Klubkameradin Josephine Henning nach Potsdam.
„Das war damals schon ein sehr emotionaler Abschied“, erinnert sich die 21-jährige Mittelfeldspielerin mit der Fähigkeit zum tödlichen Pass. „Eine ganze Reihe Spielerinnen ist gegangen, und wir waren alle ein großer Freundeskreis.“ Inzwischen aber sei sie ganz in Potsdam angekommen. „Das Heimweh ist zwar ab und an noch da, aber ich habe mich in meinem neuen Umfeld gut eingelebt und fühle mich sehr wohl“, sagt Keßler, die daheim als Dreijährige im südwestpfälzischen Herschberg bei Kaiserlautern mit dem Kicken begann und später für den SC Weselberg – bei dem ihr Vater August noch heute Präsident und ihr Bruder Thorsten Trainer der Männer ist – auflief, ehe sie nach Saarbrücken ging.
Dort hatte die U20-WM-Dritte von 2008 und aktuelle U23-Nationalspielerin am Olympiastützpunkt ähnlich professionelle Bedingungen wie jetzt an der Havel. „Ich will härter und öfter trainieren und neue Grenzen erreichen“, begründete Keßler im Frühjahr ihren Wechsel zu Turbine-Coach Bernd Schröder. Jetzt, nach einer intensiven Vorbereitung auf die neue Meisterschaftssaison, meint sie: „Zwischen dem Training damals und heute liegen schon Welten. Die ersten Wochen hier in Potsdam waren gewöhnungsbedürftig, aber jetzt ist das Schlimmste überstanden.“
Ganz fit ist die dunkelhaarige Sportsoldatin derzeit nicht. „Die Beckenbänder sind ein bisschen überlastet und schmerzen“, erklärt sie. Trotzdem rechnet sie damit, am Sonntag gegen ihren Ex-Klub aufzulaufen. Bernd Schröder ließ sie beim letzten Test am Mittwoch beim Männer-Brandenburgligisten FSV Brieske- Senftenberg (2:5) die erste Halbzeit spielen, „und bis auf einen Fehler hat sie ihre Sache sehr gut gemacht“, sagt der Trainer über seine Kreativspielerin. Die freut sich, „dass es mit Turbine endlich losgeht“, und aufs Wiedersehen mit ihren früheren Weggenossinnen Kelli Conkrite, Sarah Karnbach und Laura Vetterlein. Dass sie von den heimischen Fans ungnädig empfangen wird, glaubt sie nicht.
Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: