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Sport: Vorfreude deutlich zu spüren

SC-Volleyballerinnen erwarten am Sonnabend den ungeschlagenen Spitzenreiter SCU Emlichheim

Stand:

Der SC Potsdam steht ohne Zweifel vor der sportlich reizvollsten Herausforderung, seit er vor einem reichlichen Jahr in die 2. Bundesliga Nord zurück kehrte. Der SC Union Emlichheim kommt am Sonnabend zum Spitzenspiel (16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee), und Volker Knedel hat sich von der Vorfreude nach außen hin erst wenig anstecken lassen. Grundsätzlich ist der Trainer der Potsdamer Zweitliga-Volleyballerinnen sowieso jeder Bedeutungsüberhöhung von Zweitliga-Spitzenspielen unverdächtig. Er ist akribischer Arbeiter und an temporären Entwicklungen interessiert, die er nicht vordergründig an der aktuellen Tabellenposition seiner Mannschaft festmachen lassen will. Im Blick voraus wahrt er – wie von ihm nicht anders gewohnt – Distanz: „Wir nehmen teil am Spitzenspiel, sind sehr gespannt und wollen zeigen, dass wir mithalten können“. Völlig klar, dass es übermorgen vor stimmungsvoller Kulisse emotionaler zugehen wird.

Emlichheim. Für den SC Potsdam hat dieses Wort längst den Schrecken, den es vor knapp dreizehn Monaten hinterließ, verloren. Der frühere Erstligist gewann beim damals noch um Orientierung bemühten Aufsteiger deutlich mit 3:0. Geblieben ist Respekt, der den Leistungsstand der Bundesligaspielerinnen ebenso einschließt wie die „hervorragende Nachwuchsarbeit“ (Knedel), mit der der Verein aus der nahe der holländischen Grenze gelegenen Stadt überzeugt. Sie hat dazu geführt, dass der SCU Emlichheim zu wesentlichen Teilen aus eigener Kraft imstande ist, um den Aufstieg mitzuspielen. Die aus Weißrussland stammende Mittelblockerin Marina Budaj sprengt mit ihren 32 Lebensjahren geradezu den Altersschnitt des Tabellenführers. Mit ihr wird nach Lage der Dinge Martina Stoof in Netznähe die Kräfte messen. Um beide Strateginnen herum dürfte sich ein Spiel entwickeln, dass vom Niveau her erheblich über dem in der 2. Bundesliga gebotenen Standard liegen wird. Wenige Eigenfehler, lange Spielpassagen und dann und wann natürlich auch der punktbringende Geniestreich einer Spielerin – wer sich für Volleyball interessiert, wird sich die Partie nicht entgehen lassen.

Die Brisanz der Spitzenpartie lässt derzeit kaum Raum für einen Blick auf das Sonntagspiel des SC Potsdam gegen die Warendorfer Sportunion (14 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee). Dieser Kontrahent spielt am Vorabend ab 18 Uhr beim Köpenicker SC II, wird also keinesfalls frischer in diese Partie gehen können. Die Münsterländerinnen blieben bislang weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Lediglich eine Partie konnten sie in dieser Saison für sich entscheiden (3:1 gegen den VC Essen-Borbeck).

Rund um das Spiel gegen Emlichheim wird es im SC-Team keine gesonderten Aktivitäten geben. Zwei Stunden vor Spielbeginn will man sich sammeln. Das dann in der Halle stattfindende Regionalliga-Heimspiel der Waldstadt-Männer gegen den MTV Wittenberg (Beginn 13 Uhr) bietet einen treffliche Gelegenheit zur Einstimmung. Der SC Union Emlichheim wird da schon einen gut sechsstündigen Anreiseweg hinter sich haben. Sachkenner wissen, was dies im Normalfall für Nachteile mit sich bringt. Kann sich der SC Potsdam, der übermorgen mit Stand von Mittwochabend in Bestbesetzung in die Partie gehen kann, diese zunutze machen?

Thomas Gantz

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