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Von Michael Meyer: Vorfreude eines Ersatzmanns Thomas Schneider fliegt heute zu den Hallen-EM

Ob er am kommenden Sonntag auch für Deutschland rennen wird, weiß er noch nicht. „Das ist auch nicht das Entscheidende“, sagt Thomas Schneider vom SC Potsdam.

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Ob er am kommenden Sonntag auch für Deutschland rennen wird, weiß er noch nicht. „Das ist auch nicht das Entscheidende“, sagt Thomas Schneider vom SC Potsdam. „Ich bin sehr zufrieden, überhaupt dabei zu sein.“ Bei den Hallenleichtathletik-Europameisterschaften am kommenden Wochenende in Turin gehört der junge Mann zu den fünf Viertelmeilern für die deutsche Viermal-400- Meter-Staffel. Nach den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig wurde Schneider gemeinsam mit Thomas Goller (TV Wattenscheid 01), Simon Kirch (SV Schlau.com Saar 05 Saarbrücken), Eric Krüger (SC Magdeburg) und Miguel Rigau (LG ASV/DSHS Köln) – die beim Titel-Finallauf die vier Plätze vor ihm belegten – für Turin nominiert. „Ich bin deshalb als Ersatzmann für die Staffel vorgesehen, freue mich aber trotzdem schon“, meint der 20-Jährige, der heute mit der Nationalmannschaft nach Italien reist. „Diese EM der Erwachsenen ist für mich noch höherwertig als die U20-EM 2007, bei denen ich mit der deutschen Staffel Zweiter wurde.“

Wie damals bereitete sich Thomas Schneider auch auf den jetzigen Wettkampf in Cottbus vor. Der Schwarzschopf startet zwar für den SC Potsdam, stammt aber aus Forst, wo er immer noch bei seinen Eltern lebt und von wo er seit zwei Jahren täglich an die Sportschule und zu den Übungseinheiten mit seinem Trainer Jochen Wiedemann nach Cottbus pendelt. Bis vor zweieinhalb Jahren war Schneider noch Fußballer mit Leib und Seele, ehe er als Austausschüler in den USA das Laufen für sich entdeckte. „Ich sollte mich an der Highschool in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin für Baseball oder Leichtathletik entscheiden – und von Baseball hatte ich gar keine Ahnung“, erinnert er sich. Er begann zu laufen und fand so viel Spaß daran, dass er sich nach seiner Rückkehr ganz der Mittelstrecke verschrieb und bei Jochen Wiedemann vorstellig wurde. „Thomas ist ein Talent und kann noch einiges schaffen“, glaubt sein Coach, der mit Schneiders fünftem Platz vor anderthalb Wochen in Leipzig und den dabei gelaufenen 47,41 Sekunden sehr zufrieden war: „Damit konnte er sich steigern.“

Schneiders großes Ziel in diesem Jahr sind die U23-EM Mitte Juli in Kaunas. „Dort“, sagt der 400-Meter-Mann, „will ich dann nicht nur die Staffel laufen, sondern auch im Einzel antreten.“

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