Sport: Vorgeführt wie lange nicht
Die Zweitliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam verloren gegen den USC Münster II mit 0:3
Stand:
Volker Knedel bediente sich am Sonnabend Nachmittag nach dem 0:3 (19:25, 12:25, 15:25) der von ihm betreuten Zweitliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam gegen den USC Münster II gar nicht erst einer neuerdings bei Trainern in Mode gekommenen Methodik, nach der nach Siegen kritisiert und nach verlorenen Spielen gelobt wird. Derlei gegenläufiges Analysieren hätte im konkreten Fall auch peinlich gewirkt. Knedel war sich dessen bewusst. „Wir hatten heute einen rabenschwarzen Tag, suchen selbst nach Erklärungen und sind erst einmal ratlos“, sagte er nach einer Partie, in der die Potsdamerinnen in vertrauter Umgebung vorgeführt wurden wie lange nicht. Vor reichlich zwei Jahren blieb der damalige Aufsteiger gegen den VC Olympia Berlin bei einem 0:3 ähnlich chancenlos.
Vor 200 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee hielt der Titelverteidiger gegen den aktuellen Tabellenführer der 2. Bundesliga Nord im ersten Satz noch leidlich mit, um anschließend völlig chancenlos zu bleiben. Als der Hallensprecher nach dem Verlust des zweiten Satzes die Erinnerung an das zwei Wochen zurück liegende 3:2 der Potsdamerinnen bei Alemannia Aachen beschwor, folgte der Tiefpunkt. Erst nach einem Zwischenstand von 4:17 fingen sich die personell gehandicapten Gastgeberinnen halbwegs. Ein selbstsicherer Gegner (sehr gut Claudia Bimberg und Teresa Mersmann) und die Vielzahl an eigenen Unsicherheiten und Unzulänglichkeiten hatten da jedoch längst umfänglichen Schaden angerichtet.
Bei der insgesamt dritten Saisonniederlage wurde auch deutlich, dass sich die jeweilige Gegnerschaft des SC Potsdam mittlerweile sehr intensiv auf die Spiele gegen den Titelverteidiger der Vorsaison vorbereitet. Zudem fällt an Tagen, an denen es sportlich nicht läuft, das Fehlen der in die Schweiz abgewanderten Ramona Stucki erheblicher als sonst ins Gewicht. Die Mannschaft ist eben doch noch ziemlich jung und unterliegt somit Leistungsschwankungen (Lisa Riedel, Anika Zülow). Ein Auftritt wie der gegen die Reservemannschaft des USC Münster hinterlässt jedoch Nachdenklichkeit. SC-Außenangreiferin Maria Kleefisch, die erst lange nach dem Ende des Spiels die Halle verließ, wirkte, als hätte sie Zeit gebraucht, das Geschehene zu realisieren. „Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass wir so schlecht aussehen können“, sagte sie.
Am kommenden Wochenende spielt der SC Potsdam beim Köpenicker SC II. Anschließend tritt er dann binnen 22 Stunden gleich zwei Mal in Heimspielen gegen mecklenburgische Teams ans Netz. Am 24. 11. geht´s gegen den 1.VC Parchim ab 16 Uhr um Punkte. Tags darauf ab 14 Uhr im DVV-Pokal gegen den Schweriner SC.
Thomas Gantz
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