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SV Babelsberg 03: Vorm Heimspiel ins Hotel

Der Potsdamer Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 will für die Partie gegen Chemnitz so seine Konzentration erhöhen - dafür greift Trainer Demuth in die Trickkiste.

Stand:

Dietmar Demuth hat seine Schlussfolgerungen gezogen: Da der von ihm gecoachte Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 in dieser Saison bislang auswärts 17 Punkte gewann und somit erfolgreicher war als in seinen Heimspielen (15), wandelt der Trainerfuchs Babelsbergs Heimpartie am morgigen Samstag gegen den Chemnitzer FC einfach zu einer Art Auswärtsbegegnung um. Soll heißen: Er zieht nach dem heutigen Nachmittagstraining mit seinem 18-köpfigen Kader in ein Potsdamer Hotel, von wo aus die Nulldreier morgen nach Frühstück und Taktikbesprechung gemeinsam zum Ost-Duell gegen die Sachsen ins Karl-Liebknecht-Stadion kommen. „Wir haben in diesem Jahr in unseren drei Heimspielen noch nicht gewonnen und mit nur einem Punkt nicht das erreicht, was wir uns erhofft hatten“, sagt Demuth. „Wir wollen jetzt versuchen, die Konzentration vor dem Spiel noch ein Stück weiter hochzufahren.“ Schließlich will sich der Tabellen-14. morgen daheim für das 1:2 im Hinspiel revanchieren und mindestens einen weiteren Punkt für den Klassenerhalt erkämpfen.

„Dazu werden wir hier bei uns im Karli an alte Tugenden anknüpfen müssen – kompakt stehen, dem Gegner keine Räume bieten und die Zweikämpfe annehmen“, sagt Almedin Civa. Der 39-Jährige, der bislang 284 Spiele für den SVB bestritt, kann persönlich auf eine positive Bilanz mit Nulldrei gegen den Chemnitzer FC in der Regionalliga zurückblicken. 2008/09 gewannen die Babelsberger mit ihm auswärts 2:1 und daheim 3:1, wobei Civa zum 2:1 traf, im Aufstiegsjahr 2009/10 köpfte Civa beim Auswärts-1:2 zum zwischenzeitlichen 1:1 ein, ehe Nulldrei das Rückspiel mit 2:0 für sich entschied. Im Drittliga-Hinspiel beim CFC blieb der Bosnier auf der Reservebank, doch Demuth weiß, dass er seinen Routinier auch morgen aufs Feld schicken kann, wenn es notwendig wird, die Kreise der Gäste einzuengen.

„Die Chemnitzer müssen und werden hier etwas anbieten“, erklärt Babelsbergs Coach, der von März bis November 2005 selbst den Chemnitzer FC trainierte. „Sie werden versuchen, einen Dreier mitzunehmen, um ihre Minimalchance auf den Relegationsplatz drei zu wahren.“ Derzeit haben die 2011 aufgestiegenen Sachsen als Tabellen-Siebter mit 37 Punkten fünf Zähler Rückstand zum Platz drei. Ihr Prunkstück ist das Mittelfeld mit Ronny Garbuschewski auf der rechten Außenbahn, der mit sieben Toren bislang treffsicherster Chemnitzer in dieser Saison war und als gefährlicher Flankengeber gilt. Und mit Anton Fink holte sich CFC-Trainer Gerd Schädlich in der Winterpause einen Stürmer vom Zweitligisten Karlsruher SC, der bislang in fünf Partien fünfmal traf; allein dreimal beim 5:1 daheim gegen die Spielvereinigung Unterhaching, für die er 2008/09 mit insgesamt 21 Treffern die erste Torjägerkanone der 3. Liga geholt hatte. „Der ist – ebenso wie Pavel Dobry – schon ein guter Stürmer“, meint Dietmar Demuth, dessen Mannschaft das bereits in der vergangenen Saison zu spüren bekam: Damals lieh sich SVB-Mitaufssteiger VfR Aalen im Winter Fink aus – und der schoss im Heimspiel gegen Babelsberg alle drei Tore zum 3:2-Sieg.

Babelsbergs Torwart Marian Unger, der auch damals im Gehäuse stand, ist also gewarnt. Nachdem er am vergangenen Samstag nach 17 Spieltage dauernder Pause beim 2:1 in Unterhaching erstmals wieder zwischen die Pfosten gerückt war, wird der Mannschaftskapitän auch morgen im Tor stehen, was Demuth bestätigt: „Dort gibt es jetzt keinen Wechsel.“ Und Torwarttrainer Sebastian Rauch erklärt: „Ungers Leistung war noch nicht optimal, aber er hat wieder für mehr Ruhe von hinten gesorgt und mit zwei guten Reflexhandlungen unseren Sieg festgehalten.“

In der Abwehr vor Unger fehlt morgen Matthias Rudolph; der 29-Jährige sah in Unterhaching seine fünfte Gelbe Karte und muss zwangspausieren. „Ausgerechnet gegen Chemnitz“, stöhnt Rudolph, dem im Hinspiel ein Eigentor unterlaufen war und der das jetzt gern aus der Welt geräumt hätte. Mit Benjamin Kauffmann, der sich gestern mit einem grippalen Infekt krank meldete, fehlt voraussichtlich auch Babelsbergs 1:0-Schütze aus dem Hinspiel. Ansonsten hat Demuth bis auf den Langzeitverletzten Florian Grossert alle Mann an Deck. Auch Abwehrspieler Matthias Kühne kann nach überstandener Zeh- Verletzung heute mit ins Hotel einrücken.

Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.

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