Sport: Vorm Karriere-Ende soll fünfter Olympia-Sieg her Die Potsdamer Ruderin Kathrin Boron kann in Peking mit dem Briten Steven Redgrave gleichziehen
Die Ruder-Königin tritt ab – aber erst nach den Olympischen Spielen. Kathrin Boron von der Potsdamer Ruder-Gesellschaft, mit vier Olympiasiegen und sieben Weltmeistertiteln schon jetzt erfolgreichste Ruderin aller Zeiten, wird nach Peking ihre sportliche Laufbahn beenden – mit 38 Jahren!
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Die Ruder-Königin tritt ab – aber erst nach den Olympischen Spielen. Kathrin Boron von der Potsdamer Ruder-Gesellschaft, mit vier Olympiasiegen und sieben Weltmeistertiteln schon jetzt erfolgreichste Ruderin aller Zeiten, wird nach Peking ihre sportliche Laufbahn beenden – mit 38 Jahren! Zum einen kommt Tochter Cora im Sommer in die Schule und benötigt mehr Zeit der in Caputh wohnenden alleinerziehenden Mutter. Zum anderen hat die Skullerin akzeptiert, dass die biologische Uhr unerbittert tickt: „Wenn manche mit 20, 22 Jahren an einem vorbeifahren, fängt man schon an zu überlegen“, gesteht sie. Zumal der Körper immer öfter Warnsignale aussandte: Erst war es der Rücken, im Frühjahr ein Rippenbruch, zuletzt wurde sie durch eine Wirbelsäulenblockierung in ihrem Tatendrang gebremst.
Trotzdem vertraut Skull-Bundestrainerin Jutta Lau, die am Potsdamer Seekrug zugleich Borons Heimtrainerin ist, auch in dieser Saison im Doppelvierer der Kraft und vor allem der Erfahrung ihrer Vorzeigeathletin, die als Achtjährige zunächst Leichtathletin in Neuruppin wurde, ehe sie 1983 in Potsdam mit dem Rudern begann und schon 1986 Junioren-Weltmeisterin in diesem Boot wurde. 2002 und 2006 legte Kathrin Boron jeweils eine einjährige Pause ein – beide Male gelang ihr ein tolles Comeback.
Nun will es die gelernte Bankkauffrau in Peking noch einmal wissen und möglichst zu ihrem fünften Olympiasieg rudern – nach ihren Triumphen 1992 in Barcelona und anschließend in Atlanta, Sydney und Athen. Damit würde sie mit dem legendären Briten Steven Redgrave gleichziehen, der als bisher einziger Ruderer zwischen 1984 und 2000 bei fünf aufeinander folgenden Olympischen Spielen Gold gewann. „Ich will immer gewinnen“, meint Kathrin Boron, die sich derzeit mit der Skull-Nationalmannschaft der Frauen im Trainingslager Silvaplana bei St. Moritz den letzten Feinschliff für ihre letzten Rennen holt. Wohl wissend, dass es in Peking schwer werden wird, die Hauptkonkurrenten Großbritannien und China zu bezwingen.
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