zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Vorrang für die Innenstadt

Es bleibt dabei: Sortimentsbeschränkung in Bahnhofspassagen, nicht mehr Verkaufsfläche fürs Stern-Center

Stand:

Die Einschränkungen für die Bahnhofspassagen und das Stern-Center sollen auf absehbare Zeit bestehen bleiben. Die Stadtverwaltung legt den Stadtverordneten am kommenden Mittwoch einen entsprechenden Antrag vor. Statt der Aufhebung der Sortimentsbeschränkungen für die Bahnhofspassagen und einer Erweiterung der zugelassenen Verkaufsfläche für das Potsdam Center sollen in der Innenstadt zusätzliche Verkaufsflächen entwickelt werden. Als „eine Riesenüberraschung“ bezeichnete es die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) gestern vor Journalisten, dass es der Verwaltung gelungen ist, in der Innenstadt, in Babelsberg und am Alten Markt ein zusätzliches Verkaufsflächen-Potenzial von 9200 Quadratmetern zu identifizieren.

Basis der Potenzial-Untersuchung ist das Einzelhandelskonzept, das einen Zusatzbedarf an Verkaufsflächen von 8600 Quadratmetern in den Innenstadtbereichen für die Warengruppen Bücher, Papierwaren, Spielwaren, Bekleidung, Schuhe, Sport- und Elektroartikel prognostiziert hat. Die Beigeordnete äußerte sich überzeugt davon, das zusätzlichen Läden und Geschäfte aus dem gefunden Flächenpotenzial von 9200 Quadratmetern in den nächsten zwei bis drei Jahren entstehen werden. Mit Eigentümern und Investoren stehe die Stadt bereits Erfolg versprechend in Verbindung. Wie Verwaltungsmitarbeiter Erik Wolfram sagte, gibt es Eigentümer, die ihre Immobilien selbst entwickeln wollen, andere planten, an Investoren zu verkaufen. Ziel ist es, so Planungsamtschef Andreas Goetzmann, namhafte Verkaufseinrichtungen wie etwa Schuhketten in der Innenstadt und in Babelsberg anzusiedeln, die bislang fehlten, weil sie größere Flächen benötigen, als bislang in „klassischen barocken Typenhäusern“ zu bekommen waren. Daher wurden bei den Ermittlungen der Innenstadt-Potenziale nur mögliche Verkaufsflächen von mehr als 300 Quadratmeter aufgenommen. Elke von Kuick-Frenz versicherte, dass der Ausbau von größeren Läden und Geschäften „relativ denkmalverträglich“ erfolgen werde.

Im Einzelnen definierte die Stadt in der Innenstadt sieben Areale mit potenziell zusätzlichen Verkaufsflächen. In Babelsberg ist es eine, die Gebäude der Sparkasse und der Post. Zu diesen insgesamt 7800 Quadratmetern kommen noch 1400 Quadratmeter, die am Alten Markt und an der Friedrich-Ebert-Straße entstehen werden. Die 600 Quadratmeter von Ebbinghaus wurden hier – weil bereits am Markt – nicht mitgezählt. Ebenfalls nicht mitgezählt wurden die 1300 Quadratmeter in der vierten Etage des Karstadt-Kaufhauses in der Brandenburger Straße, da es laut Dieter Lehmann, Bereichsleiter Stadterneuerung, wenig Aussicht gebe, sie zu vermieten: „Eine vierte Etage gilt als unattraktiv.“ Es sei kaum damit zu rechnen, dass sich daran in Kürze etwas ändern werde.

Dass die Ausweisung von künftigen Verkaufsarealen zu einem Immobilien-Preisanstieg führen wird, glaubt Lehmann nicht: Alle Flächen liegen im Sanierungsgebiet, daher müssten Kaufpreise von der Stadt genehmigt werden.

Sollten das identifizierte Flächenpotenzial erfolgreich vermarktet werden können, ist „das Feld der Kaufkraft verteilt“, prognostiziert Goetzmann. Dann blieben die Beschränkungen für die Center auch in späterer Zeit aufrecht. Guido Berg

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })