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Hürden einreißen: Zum Auftakt des Changemaker City-Wettbewerbs am 30. Mai brachten junge Potsdamer eine symbolische Mauer gegen Engagement zum Einsturz.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Vorschläge für 800 Euro

Für den „Changemaker City“-Wettbewerb gibt es erste Ideen junger Potsdamer

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Ein Buch, ein Stadtplan, eine Internetseite – und ein ganz besonderes Freundschaftsprojekt. Das sind einige der Vorschläge, mit denen sich junge Potsdamer an dem noch laufenden „Changemaker City“-Wettbewerb beteiligen, bei dem Ideen gesucht werden, wie sich Hürden für gesellschaftliches Engagement und die Beteiligung von Jugendlichen an den Geschicken der Landeshauptstadt abbauen lassen. Bis zum 30. Juni dauert der Wettbewerb noch, Vorschläge können unter www.changemakercity.de eingereicht werden. Am 5. Juli sollen die Ideen dann ab 14 Uhr im Waschhaus präsentiert werden. Dann entscheidet eine Jury, welche Vorschläge bis zu 800 Euro für ihre Umsetzung erhalten. Ab 18 Uhr sollen die Gewinner sich bei einer Feier vorstellen können. Schon jetzt sind bei den Veranstaltern, der Ashoka-Jugendinitiative, einige Vorschläge eingegangen.

Das Jugendgesetzbuch

Vincent Nishen hat Großes vor. Zusammen mit drei anderen Teenagern will der 13-Jährige den berüchtigten deutschen Gesetzesdschungel lichten: Die Richtlinien seien für Jugendliche schlicht „unverständlich“. Dem will Vincent abhelfen und ein Gesetzbuch für Jugendliche schreiben. Unterstützung von einer Juristin sei bereits vorhanden. „Es soll ein Mix aus den interessantesten Gesetzen sein, die Jugendliche betreffen.“ Als Beispiel nennt Vincent die Situation, wenn Jugendliche mit Eltern darüber streiten, wie lang sie rausgehen dürfen. „Man sollte einfach schnell schauen können, ob immer alles stimmt, was einem gesagt wird.“

Die Engagement-Pläne

Eunike Kramer hat ein Problem: „Infos und Angebote, wo man sich engagieren kann, erreichen Jugendliche oft nicht.“ Lösen will die 14-Jährige dies mit einem Stadtplan, der solche Institutionen erfasst und ihre Angebote erklärt. Den Namen für ihren Plan hat sie auch schon: „Heute schon engagiert?“ Ähnlich sieht es Anna-Lisa Schäfer: „Infos und Angebote kommen nicht bei uns an.“ Sie könne sich zusätzlich zu einem Stadtplan aber auch eine Internetseite vorstellen, meint die 15-Jährige. „Und um Aufmerksamkeit auf so eine Seite zu lenken, könnte man Flyer und Plakate einsetzen.“

Das Vorbild-Projekt

Nicole Kipnis fehlen Vorbilder. „Wenn es mehr solcher Menschen gibt, dann würden mehr Leute bestimmten Projekten beitreten.“ Ein Vorbild sei dabei nicht immer ein unerreichbarer Star, sondern könne auch ein Freund sein. An diesem Punkt setzt die Projektidee der 14-Jährigen an – sie will vor allem Jugendliche aus sozial schwächeren Stadtgebieten dazu motivieren, sich für etwas einzusetzen. „Man könnte die verschiedensten Klassen in Kontakt miteinander treten lassen, so dass man Freundschaften untereinander knüpft und Schüler sich so etwas von ihren neuen Freunden abgucken“, sagt Nicole. Bei Treffen, auch in Gebieten wie dem Schlaatz oder Drewitz, könnten die Schüler sich dann zum Beispiel gemeinsam in Projekten engagieren. H. Kramer

H. Kramer

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