zum Hauptinhalt

Sport: Vorsichtig geworden

Claudia Hoffmann hakt 800-Meter-WM-Ticket ab

Stand:

Mit unterschiedlichen Vorzeichen werden vier Leichtathletinnen des SC Potsdam am morgigen Freitag beim 15. Bayer- Meeting in Leverkusen ihre Visitenkarte abgeben. 3000-Meter-Hindernisläuferin Antje Möldner bestreitet dort, gerade von einem dreiwöchigen Höhentrainingslager aus St. Moritz heimgekehrt, ohne großen Druck die 1500 Meter, während die frischgebackene U20-EM-Dritte Elina Sujew und ihre Zwillingsschwester Diana morgen von den 1500 auf die 800 Meter wechseln. Anders sieht es bei Claudia Hoffmann aus: Sie hat in Leverkusen die letzte Chance, sich über 800 Meter noch das Ticket zu den diesjährigen Weltmeisterschaften im August im Berliner Olympiastadion zu erkämpfen.

Dazu müsste die 26-Jährige die zweifache Stadionrunde in glatt 2:00,00 Minuten schaffen. Was fast aussichtslos erscheint, denn ihre persönliche Bestzeit steht seit dem 14. Juli dieses Jahres bei 2:03,38 Minuten. Hoffmann, die am kommenden Sonntag bei der DLV-Gala in Wattenscheid noch die 400 Meter laufen wird, weiß selbst um die Schwere der morgigen Aufgabe und sagt daher: „Ich will einfach laufen und sehen, wozu es reichen wird.“ Und ihr Trainer Frank Möller räumt ein: „Mit dem Ziel Weltmeisterschafts- Ticket sind wir vorsichtig geworden.“

Soll heißen: Das Duo aus dem Luftschiffhafen hat das Thema 800 Meter im Olympiastadion abgehakt. Was verschmerzbar ist, denn Claudia Hoffmann wird die WM trotzdem als Aktive erleben – mit der Viermal- 400-Meter-Staffel, für die sie bereits nominiert ist und mit der sie gerade ein zweiwöchiges Trainingslager in Kienbaum beendet hat. Auf der doppelten Stadionrunde aber, auf die die einstige 400-Meter-Spezialistin erst im vergangenen Winter wechselte, fehlt es noch für den Sprung ins WM-Team. „Wir beide haben uns den Umstieg etwas leichter vorgestellt und inzwischen schon von vielen Seiten gehört, dass man dafür Geduld haben muss“, sagt Claudia Hoffmann, und Frank Möller erklärt das so: „Claudia ist zwölf Jahre immer die 400 Meter gelaufen, da ist es jetzt nicht einfach für sie, sich vom Tempo her zurückzunehmen und sich ständig zu zügeln. Aber es klappt von Mal zu Mal immer besser, und jetzt in Leverkusen will Claudia nochmal eine gute Zeit schon für das nächste Jahr schaffen.“

Die Potsdamerin bleibt nämlich den 800 Metern treu. „Es gibt kein Zurück mehr“, meint Möller, und Hoffmann sagt: „Ich will meine 400-Meter-Grundschnelligkeit halten. Zum einen für die Staffel, zum anderen für die 800 Meter. Eine 52er Zeit für eine Runde wie ich schafft die Konkurrenz nicht. Sie hat Vorteile in der Ausdauer. Das aber kann man trainieren. Mir fehlt nur noch Erfahrung.“ Michael Meyer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })