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Von Thomas Gantz: Vorsprung ausgebaut

Handball-Regionalligist 1. VfL Potsdam gewann in Norderstedt 36:26 (20:14)

Stand:

Im Grunde bietet ein Auswärtssieg mit zehn Toren Differenz kaum Ansatzpunkte zu tiefergehender Kritik. Insofern erstaunte es gestern Abend, dass Peter Melzer mit dem Verlauf der ersten Rückrundenpartie des von ihm trainierten Handball-Regionalligisten 1. VfL Potsdam unzufrieden war. Insbesondere die hohe Zahl an Gegentreffern ließ ihn nach dem 36:26 (20:14) beim Tabellenletzten HG Norderstedt etwas granteln. „Wir hatten insgesamt keinerlei Mühe. Unsere Maßstäbe sind jedoch höher. Deshalb muss ich bestimmte Dinge kritisch anmerken. Wir hatten phasenweise eine Leere in unseren Aktionen, die ich so nicht erwartet hatte“, wertete Melzer und bemängelte insbesondere, dass die Truppe vor der Pause nicht wie erhofft auftrumpfte. Erst in den letzten fünf Minuten vor der Pause konnte sie sich vorentscheidend absetzen.

Die HG Norderstedt, die im bisherigen Saisonverlauf als letztjähriger Meister der Oberliga Hamburg in neuer Umgebung kaum Bindung fand, hielt die Partie zuvor dank enormen Einsatzes lange offen. Die im bislang noch unbezwungenen Potsdamer gingen, wie Melzer befand, vom Kopf her zu unvorbereitet in die Partie und leisteten sich einige unnötige Fehler in der Abwehr. Selbst die Torhüter Christian Pahl und Ariel Panzer blieben gestern unter ihren gewohnten Leistungsschnitt. Wirklich beunruhigen muss dies nicht, bietet doch der Charakter der Truppe Gewähr dafür, dass in den von vornherein anspruchsvolleren Partien mit einem Mehr an Ernsthaftigkeit agiert wird.

Alles Gerede über den sprichwörtlichen hundertprozentigen Einsatz wird in der aktuellen Situation des VfL dann und wann eben doch zum Theoretisieren. Man bedenke: Die Potsdamer fuhren mit der Gewissheit in den Norden Hamburgs, dass sie nach menschlichem Ermessen ihren Vorsprung am Ende Tages ausgebaut haben werden. Die SG Flensburg/Handewitt II hatte am Samstag beim HSV Peenetal Loitz beim 27:27 einen Punkt gelassen. Der einzig verbliebene Verfolger des Tabellenführers müsste jetzt bei drei Niederlagen der Potsdamer alle verbleibenden 13 Punktspiele gewinnen und bliebe auf Grund des vergleichsweise unbrauchbaren Torverhältnisses trotzdem nur Zweiter...

Am kommenden Sonntag treten die Potsdamer im Spiel gegen die HSG Hohn/Elsdorf erstmals im neuen Jahr vor ihr Publikum (Spielbeginn 16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee). Der Schwierigkeitsgrad der Partie ist wieder überschaubar.

VfL Potsdam: Pahl, Panzer; Pohlack 6, Melzer 6/1, Kleiner 1, Barsties, Harnge 1, Bolduan 4/2, Mellack 3, Bieganski 3, Schmidt 3, Piske 3, Reimann 3, Schugardt 3

Thomas Gantz

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