Sport: Vorteil Neuruppin
3:3 –Babelsberg 03 gab ein 3:0 gegen Ludwigsfelde daheim noch aus der Hand
Stand:
3:3 –Babelsberg 03 gab ein 3:0 gegen Ludwigsfelde daheim noch aus der Hand „Wir haben heute unsere Chance, ganz vorn zu bleiben, zu leichtfertig aus der Hand gegeben. Von allein gewinnt man kein Fußballspiel.“ Babelsbergs Mannschaftskapitän Jörg Schwanke war am Sonnabend nach 92 äußerst wechselhaften und am Ende für Nulldrei bitteren Spielminuten auf der Suche nach einer Erklärung für das 3:3 des SVB zu Hause gegen den Ludwigsfelder FC. Für eine Punkteteilung, die den Gastgebern die Tabellenführung kostete. Sie rutschten vor den letzten drei Spieltagen gar auf Rang drei hinter Verfolger MSV Neuruppin, der über das bessere Torverhältnis verfügt und nun im Kampf zunächst um den Staffelsieg alle Vorteile auf seiner Seite hat. Der SVB gab im Aufstiegskampf völlig unnötig zwei Punkte aus der Hand, denn er führte vor 1470 Zuschauern nach gut zwanzig Minuten schon mit 3:0. Nach 1:59 Minuten hämmerte Schwanke das Leder aus 23 Metern zum 1:0 in den linken Dreiangel, dann schob Röver nach sehenswerter Vorarbeit Lückes von rechts den Ball flach in die linke Ecke (9.), und nach Kindts 3:0 aus Nahdistanz (22.), dem ein schnell ausgeführter Tretschok- Freistoß vorangegangen war, schienen die Messen gesungen. LFC-Trainer Volker Löbenberg hatte da aber schon erkannt, dass seine Elf vor allem auf der linken Seite schwächelte, wechselte früh zweimal und sah sich belohnt, denn der LFC steigerte sich. Während Eidtner mit seinem Lattentreffer (43.) für ein erstes Achtungszeichen der Gäste sorgte, vergab auf der Gegenseite Röver freistehend (32.), und Benyamina hatte auch Pech, als er bei einem Konter nur den linken Pfosten traf (45.). Beide Trainer blieben in der Pause nicht ruhig. „Ich habe meinen Spielern gesagt, dass wir in Halbzeit zwei nicht nur das 3:0 verwalten dürfen“, sagte SVB-Coach Peter Ränke später. „Es gab in unserer Kabine mächtig Krach“, verriet der Ex-Babelsberger und LFC-Kapitän Andreas Fricke. „Wir sollten endlich Charakter zeigen.“ Was die Ludwigsfelder auch taten. Cehic (50.), Fricke (62.) und Förster in der Nachspielzeit (90.+2) sorgten tatsächlich noch für eine am Ende nicht unverdiente Punkteteilung. „Wir haben ab der 60. Minute ja richtig darum gebettelt“, meinte nach dem Abpfiff sarkastisch Andreas Lücke, am Sonnabend neben Schwanke bester Babelsberger. Und auch der Mannschaftskapitän befand: „Wir haben nach der Pause mit fehlendem Engagement Ludwigsfelde aufgebaut. Dabei hatten wir noch vier Riesenchancen, auch ich hätte nochmal treffen müssen.“ Fürwahr: Lau (80.) und Oku- yama (81.) nutzten Sololäufe Richtung LFC-Tor nicht, Schwanke (85.) und Lau (87.) scheiterten an LFC-Keeper Hansche. „Natürlich sind wir am Ende zufrieden“, erklärte Jörg Heinrich, der noch eine Saison in Ludwigsfelde ranhängen will. „Riesenkompliment, wie meine Mannschaft ins Spiel zurückfand“, lobte Löbenberg, während Ränke gestand: „Das ist bitter, sehr bitter für uns und bedeutet jetzt Seelenmassage für unsere Spieler.“ Seine bei manchem Augenzeuge für Verwunderung sorgende Entscheidung, Patrick Moritz auszuwechseln, begründete der Trainer mit Kräftenachlass beim Mittelfeldspieler. Ludwigsfeldes später Torschütze Thomas Förster, selbst Potsdamer und beruflich bei SVB-Sponsor e.dis tätig, ist trotz des 3:3 „der festen Meinung, dass Babelsberg noch Staffelsieger wird.“ Und Schwanke bemühte das Prinzip Hoffnung: „Vorn zu stehen kann auch Neuruppin noch schwere Füße bescheren.“ Babelsberg: Rauch; Bengs, Tretschok, Grossert; Lücke, Schwanke, Greve, Moritz (62. Okuyama), Kindt; Röver (86. Warnick), Benyamina (62. Lau). Ludwigsfelde: Hansche; Zöphel; Patzler, Förster; Jesse (51. Zenk), Eidtner, Heinrich, Welskopf (35. Cami), Neumann (16. Cehic); Walle, Fricke.
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