Homepage: Vorteile müssen noch beworben werden
Bisher ist noch unklar, wie viele Potsdamer Studenten die Vergünstigungen im „Freiland“ nutzen
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Ein Vierteljahr nach Abschluss der Kooperationsverträge zwischen dem „Freiland“-Jugendzentrum und dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) hapert es noch an der Werbung, die Studenten über die Vorteile der Zusammenarbeit aufzuklären. Wie der „Freiland“-Betreiber Cultus UG auf Anfrage mitteilte, müssten die Angebote noch „flächendeckend“ in der Studierendenschaft kommuniziert werden, damit „alle von dieser Möglichkeit erfahren und diese bei Bedarf nutzen“. Es handelt sich etwa um die Offerte, dass Studenten kostenlos einmal pro Monat eine Veranstaltung in der Halle des Spartacus-Vereins organisieren können.
Bei den umstrittenen Verträgen geht es um 10 000 Euro aus der AStA-Kasse für die Sanierung von Seminarräumen und 25 000 Euro für eine Musik-Anlage – im Gegenzug können studentische Initiativen einmalig mietkostenfrei Räumlichkeiten im „Freiland“ nutzen. Für regelmäßige Treffen sowie mehrtägige Veranstaltungen erhalten Studenten 50 Prozent Ermäßigung der normalen Mietpreise. Diese Seminarräume befänden sich „noch im Ausbau“, so die Cultus UG. Es gäbe aber bereits zwei Anfragen mit studentischem Hintergrund. Mitte April sei ein dreitägiges Treffen des Bundesverbands ausländischer Studierender geplant, Anfang Mai ein Netzwerktreffen Klimagerechter Hochschulen vorgesehen. Auch für die Nutzung der Seminarräume werde ein „Bewerbungskonzept“ erarbeitet, so die Cultus UG. Der AStA selbst will im „Freiland“ Anfang Juni das traditionelle Hochschulsommerfest-Open Air veranstalten.
Völlig unklar ist, inwiefern die vereinbarten Rabattangebote für die Spartacus-Halle angenommen werden: Studenten müssen bei Veranstaltungen dort einen Euro weniger als andere Besucher zahlen. Wie viele Personen dies seit Januar genutzt haben, könne derzeit noch nicht mitgeteilt werden, so die Cultus UG.
Kritiker der „Freiland“-Kooperation wie Björn Ruberg von der Grün-Alternativen Liste (GAL) nennen die Vorteile aus den Verträgen für die Studenten „mickrig“. AStA und Cultus UG bestreiten das vehement. Auch nach dem derzeit vereinbarten Vertragsende im September 2013 sei eine weitere Zusammenarbeit geplant, betonen die Partner. Dann wird von den Stadtverordneten entschieden, ob es mit „Freiland“ weitergeht – falls es schließt, würde die Anlage im AStA-Besitz bleiben. Die werde Kooperation jährlich evaluiert, so der AStA. Auch Universität und Landesrechnungshof würden kontrollieren.
Zum Kauf der Musik-Anlage hieß es vom AStA, zuvor seien zwei weitere Angebote eingeholt worden – angesichts von Preisen zwischen rund 31 500 und knapp 34 000 Euro habe sich der AStA für die Firma Regenbogen PA entschieden, hieß es. Zuvor habe die Firma die Anlage an den Spartacus bloß vermietet. Das Medientechnik-Unternehmen hat im Winter seinen Sitz ins „Freiland“ verlegt. HK
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