Landeshauptstadt: „Vorwürfe nicht belegt“
Ausländerbeirat kritisiert Abgeordneten Petke
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Ausländerbeirat kritisiert Abgeordneten Petke „Herr Petke kann seine Vorwürfe gegen über dem islamischen Geistlichen der El-Faruk-Moschee nicht belegen.“ Mit diesem Fazit endete eine Sitzung des Ausländerbeirates Potsdam am Mittwochabend. Emotional ging es zu, als in der Sitzung des Beirates die Anschuldigungen des Landtagsabgeordneten Sven Petke (CDU) gegen den Imam Kamal Abdallah auf die Tagesordnung kamen. Der Beirat hatte Petke und Abdallah zum Gespräch eingeladen, um sich zu dem Thema eine Meinung bilden zu können, das seit vergangener Woche durch die Presse geht. Ein Mitglied verließ aus Protest den Saal, immer wieder musste der Vorsitzende um Ruhe bitten. Auf der Basis des Gespräches stelle der Beirat fest, dass die Vorwürfe wohl unbegründet und ungerechtfertigt seien. Mit derartigen öffentlichen Anschuldigungen das friedliche Zusammenleben der Religionen in Potsdam aufs Spiel zu setzen, sei unakzeptabel, heißt es in der Erklärung weiter. Der Beirat hoffe, dass in Zukunft selbst bei nachgewiesenen Problemen zunächst das Gespräch mit den entsprechenden Ansprechpartnern gesucht werde, statt damit an die Presse zu gehen. Petke dagegen sagte, es sei unglaubwürdig, dass in der Moschee nicht politisch diskutiert werde, wo doch alle Welt derzeit über Beslan, Palästina oder den Irak rede. Viele der dort Betenden würden aus den Krisenregionen kommen, sie seien Betroffene. Der Geistliche Kamal stritt weiterhin ab, dass Politik in der Moschee Thema sei. Die Moschee in der Leipziger Straße sei ein Ort, der sich gerade dadurch auszeichne, dass dort keine Politik gemacht werde, erklärte Ausländerseelsorgerin Annette Flade am Rande der Veranstaltung. Die rund 25 Mitglieder kämen aus den unterschiedlichsten Ländern und hätten entsprechend unterschiedliche politische Ansichten zum Weltgeschehen, deshalb sei eine Regel der Moschee, Politik außen vor zu lassen. Es ginge nicht darum, ob in der Moschee politische Gespräche stattfinden, argumentierte Beiratsmitglied Lutz Boede von Fraktion die Andere. Auch in Kirchen werde über Politik geredet. Erst wenn in der Moschee Reden gehalten würden, in denen Leib und Leben Andersgläubiger gefährdet seien, sei das bedenklich. Politische Meinung aber sei allgemein keine Sache der öffentlichen Auseinandersetzung. Maha
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