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Landeshauptstadt: Votum über Krampnitz-Pläne steht an

Neue kommunale Gesellschaft für Entwicklung des künftigen Stadtteils

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Die Pläne zur Umwandlung der ehemaligen Kaserne Krampnitz in ein Wohngebiet werden kommenden Mittwoch erstmals im Potsdamer Stadtparlament debattiert. Den Stadtverordneten wird ein Entscheidungsvorschlag über die räumliche Abgrenzung des Gebiets und die förmliche Festsetzung des Entwicklungsbereiches vorgelegt, wie der Baubeigeordnete Matthias Klipp (Grüne) am Dienstag vor Journalisten ankündigte. Zudem soll über die Gründung einer Trägergesellschaft zur Entwicklung des Geländes diskutiert werden. Die Stadt will dazu eine neue Tochterfirma der städtischen Bauholding Pro Potsdam aus der Taufe heben.

Klipp ist zuversichtlich, dass er die meisten Stadtverordneten hinter sich hat: „Ich rechne mit einer breiten politischen Mehrheit“, sagte er. Wer die neue Tochtergesellschaft leiten wird, sei noch unklar. Über den Sommer solle dies aber entschieden werden, damit die Gesellschaft schnell handlungsfähig sei.

Die Stadt will auf dem 120 Hektar großen Kasernengelände innerhalb von rund zehn Jahren 1630 Wohnungen bauen lassen. Nachdem frühere Pläne mit privaten Investoren scheiterten, soll das Gelände nun zum städtischen Entwicklungsgebiet erklärt werden. Dies bedeutet, dass die Grundstückspreise eingefroren werden und die Bebauung beziehungsweise Sanierung nach den Vorgaben der Stadt erfolgen muss. „Ein Entwicklungsgebiet ist in der Tat ein weitreichendes Instrumentarium“, sagte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann am Dienstag. Allerdings lägen hinreichende Gründe dafür vor. Schließlich würden wegen des schnellen Wachstums der Stadt dringend Wohnungen gebraucht. Zudem werde das Viertel „nicht irgendwo in der Landschaft“, sondern zum größten Teil auf bereits gebautem Gelände entstehen.

Das Interesse an den Grundstücken und denkmalgerechten Kasernen sei bereits jetzt groß, sagte Klipp. Er führe schon Gespräche mit potenziellen Investoren. Bekanntlich wächst die Stadt seit Jahren, bis 2030 soll Potsdam 180 000 Einwohner haben. Und schon jetzt ist der Wohnraum knapp. In Krampnitz sollen mehr als 3700 Potsdamer wohnen können. Bisher rechnet die Stadt mit eigenen Kosten in Höhe von 10,7 Millionen Euro – insgesamt sind 350 Millionen Euro Entwicklungskosten vorgesehen. Noch viele Probleme müssen gelöst werden, unter anderem große Mengen an unbrauchbarer Bausubstanz abgerissen, Umweltschäden beseitigt und der neue Stadtteil an den öffentlichen Nahverkehr angebunden werden.

Unter anderem um die Verkehrsanbindung geht es bei einer Bürgerdiskussion zu Krampnitz, die am Sonntag im Bürgertreff Neu Fahrland, Am Kirchberg 51, ab 10.30 Uhr stattfindet. Dazu hat die Ortsvorsteherin Carmen Klockow (CDU) eingeladen. wik/ HK/ dpa

Mehr zu den umfangreichen Plänen der Stadtverwaltung in Krampnitz erfahren sie ab Freitag: in einer neuen Serie beleuchten die PNN den neu geplanten Stadtteil.

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