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Landeshauptstadt: Wahlfreiheit für Potsdams Eltern

Kitaplätze sind rar, aber das soll sich ändern: Bis 2013 werden sieben neue Einrichtungen entstehen

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Für Potsdams Kinder werden mehr Krippen-, Kindergarten- und Hortplätze benötigt: Mit dem Start des neuen Kitajahres stehen in der Stadt derzeit nur noch rund 40 freie Plätze zur Verfügung – in Krippen praktisch gar keine mehr. Zum Vergleich: Insgesamt stellt die Stadt in Zusammenarbeit mit freien Trägern und Tageseltern 13 789 Plätze bereit. Das sind zwar 664 mehr als vor einem Jahr, aber reicht gerade aus, um alle Kinder unterzubringen. Die freie Kitawahl haben Eltern selten. Das soll sich ändern, kündigte jetzt Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) an.

Die Stadt Potsdam will die Zahl der Betreuungsplätze in Krippen, Kindergärten bei Tageseltern und in Horten weiter ausbauen. Geplant ist, bis zum Jahr 2020 die Marke von rund 17 000 Betreuungsplätzen zu knacken, um dem anhaltenden Zuzug junger Familien gerecht zu werden. „Wir werden weiterhin Kita-Plätze aufstocken“, sagte Müller-Preinesberger gestern bei der Präsentation der Planung für das jetzt begonnene Kitajahr 2011/12 im Rathaus. Ziel sei es einen „Puffer“ aufzubauen, um Wahlmöglichkeiten zu geben. „Da möchten wir hin, das nehmen wir uns jedes Jahr wieder vor.“

Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, muss Potsdam Millionen in die Hand nehmen. Hatte die Stadt die freien Träger der Betreuungseinrichtungen im Jahr 2010 noch mit 39,8 Millionen Euro im Jahr bezuschusst, müssen 2012 schon 48,4 Millionen Euro jährlich überwiesen werden.

Um die Plätze zu schaffen, muss außerdem fleißig gebaut werden: Bis zum Jahr 2013 sollen sieben neue Einrichtungen entstehen. An der Pappelallee sind zwei neue Horte in Arbeit. In der Teltower Vorstadt wird die Kita Spatzennest gebaut. Am Bornstedter Feld ist eine Kita in der Peter-Huchel-Straße geplant, ebenso in der Nauener Vorstadt an der Höhenstraße. In der Innenstadt soll eine Kita in der Burgstraße entstehen und in Babelsberg im Patrizierweg. Weitere zwölf bestehende Einrichtungen werden außerdem ausgebaut, saniert oder durch einen neuen Bau ersetzt, wie die neue Kita in der Villa-Hirsch. So soll es bis Mitte 2013 insgesamt 1675 neue Betreuungsplätze geben, davon 390 im Krippenbereich.

Gerade bei Familien mit Kleinkindern sei der Betreuungsbedarf gewachsen, erklärte Müller-Preinesberger. Viele junge Eltern wollen nach dem Ende der Elternzeit, die in der Regel auf 14 Monate begrenzt ist, wieder arbeiten. Nur wenige dehnen die Elternzeit aus. Doch die nötigen Krippenplätze sind rar. Potsdam will deshalb stärker auf Tageseltern setzen. In den vergangenen Jahren hatte das nur bedingt funktioniert. Derzeit gibt es rund 300 Tagesmütter oder -väter in Potsdam, die Zahl ist seit Jahren stabil. Mit finanziellen Anreizen will die Stadt die Angebote verdoppeln, den Tageseltern unter anderem höhere Zuschüsse zahlen. Bis 2013 soll die Versorgungsquote für Krippenkinder so auf 60 Prozent anwachsen.

Pausen dürfe sich die Stadt beim Ausbau ihres Betreuungsangebots für Kinder nicht leisten, erklärte Müller-Preinesberger. Der Zuzug junger Familien mit Kindern erweise sich in den vergangenen Jahren als stabil. Stadtteile wie die Waldstadt boomen, am Brauhausberg und südlich der Langen Brücke sind zudem neue Wohnungsentwicklungsgebiete geplant. „Wir haben einen hohen Standard hinsichtlich der Versorgungssituation, daran müssen wir festhalten“, sagte Müller-Preinesberger.

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