Landeshauptstadt: Waisenhaus mit Hotel
Drei-Sterne-Herberge eröffnet im April 2011
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Innenstadt - Bisher kann das neue Hotel am Großen Waisenhaus nur von außen betrachtet werden. Wenn an Heiligabend um 11 Uhr die letzte Tür des „Historischen Adventskalenders“ geöffnet wird, ist erstmals auch eine Besichtigung der Innenräume möglich. Dies kündigte Waisenhaus-Geschäftsführer Jürgen Pankonin an. Die in der Lindenstraße 28/29 ausgebaute Beherbergungsstätte soll Anfang April eröffnet werden. Der Hotel-Planung gingen schwierige Verhandlungen voraus. So war ein erstes Konzept vom Landesbildungsministerium (MBJS) als Aufsichtsbehörde abgelehnt worden, weil ihm die Wirtschaftlichkeit fehle.
Das Drei-Sterne-Hotel wird in 34 Zimmern unterschiedlicher Größe rund 90 Gästen Platz bieten. Dafür wurde unter anderem die Dachgeschosse des mehrere Gebäude umfassenden Hotels ausgebaut und mit Fenstergauben versehen. Die Garni-Herberge bietet ein Frühstücksangebot, besitzt aber kein eigenes Restaurant. Für die Drahtesel von Fahrradtouristen wurden Unterstände gebaut, erklärte Hotelleiter Dieter H. Dudeck, ein aus Hessen stammender Gastronomiefachmann. Die Zimmerpreise liegen zwischen 60 und 120 Euro. In das zehnköpfige Personal wolle man nach Möglichkeit auch Azubis aus den vom Waisenhaus betriebenen Kinderheimen aufnehmen.
Am vergangenen Wochenende buchten bereits ehemalige Schüler aus den 1930er und 1940er Jahren vor Ort Hotelzimmer für das im Juni 2011 stattfindende 287. Stiftungsfest des vom Soldatenkönig Friedrich Wilhelm im Jahr 1724 begründeten Militärwaisenhauses. Die in einem Verein organisierten einstigen Schüler des Militärwaisenhauses waren nach Potsdam gekommen, um die von der Waisenhausstiftung initiierte alljährliche Konzertreihe „Klingender Advent“ zu unterstützen.
Der Spendenerlös kommt der Frühförderung musikalischer Talente aus sozialschwachen Familien zugute, diesmal in Zusammenarbeit mit dem Eltern-Kind-Zentrum der Arbeiterwohlfahrt am Stern. Dafür übergab die Ehemaligen-Gemeinschaft einen Scheck von 2500 Euro. Auch ein Kinderheim im märkischen Bollersdorf wird durch den Verein weiterhin mit Sach- und Geldspenden unterstützt. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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