Landeshauptstadt: Wall AG will Wettbewerb für Radverleih
Zwei Konzepte für öffentlichen Radverleih: Wall AG wünscht sich einen „offenen Wettbewerb“
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Innenstadt - Verwirrung bei der Diskussion um einen öffentlichen Radverleih für Potsdam: Nachdem die Wall AG bereits in der vergangenen Woche ihr Konzept öffentlich gemacht hat, will sie nun mit der Landeshauptstadt zusammenarbeiten und wünscht sich einen „offenen Wettbewerb“. „Wir hoffen, dass wir das Konzept auch der Stadt vorstellen dürfen“, sagte Beate Stoffers, die Sprecherin der Berliner Außenwerbefirma, den PNN. „Dann sollen sie sich an die Stadt wenden“, erklärte Stadtsprecherin Regina Thielemann auf Anfrage.
Hintergrund ist eine Ausschreibung des Bundesverkehrsministeriums für Modellprojekte zum öffentlichen Radverleih. Insgesamt stellt der Bund dafür bis Ende 2012 einen Topf von 10 Millionen Euro zur Verfügung. Potsdam will sich daraus wie berichtet um Fördermittel für ein Radleih-System als Ergänzung zum Öffentlichen Nahverkehr bewerben und war dazu auch in Gesprächen mit der Deutschen Bahn. Die Bewerbungsfrist für die Ausschreibung endet am 17. Juni.
Die Wall AG hatte unabhängig davon in der vergangenen Woche bereits ein eigenes Konzept vorgestellt: Vorgesehen sind darin Leihgebühren von einem Euro pro Stunde. Das System könne reklamefinanziert werden und trage sich ohne kommunale Zuschüsse. Wie viele Räder es an wie vielen Stationen in Potsdam geben soll, sei noch unklar, erklärte Wall-Sprecherin Beate Stoffers den PNN. Sie gehe von „300 bis 500“ aus. Denkbar sei eine Kombination mit den Tram- und Bus-Haltestellenhäusern, die der Berliner Außenwerber in Potsdam betreibt.
Öffentliche Radverleihe sind in vielen europäischen Städten üblich. In Wien etwa kostet der Leihausweis pro Jahr einen Euro, zusätzliche Gebühren fallen erst ab der zweiten Stunde jeder Fahrt an. In Stockholm kostet die Jahreskarte etwa 25 Euro, Radhelm inklusive. Die Räder können dafür in einem Zeitfenster von drei Stunden kostenlos genutzt werden. In Barcelona kostet die Jahreskarte 30 Euro, nach einer halben Freistunde pro Fahrt werden dann 30 Cent für je 30 Minuten fällig. In der finnischen Hauptstadt Helsinki ist die Ausleihe kostenlos – hier muss lediglich ein Pfand von 2 Euro hinterlegt werden. JaHa
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