Landeshauptstadt: Walzer für die Mitte
Dezemberball des Marketing-Clubs Potsdam / Katalog für Stadtschloss-Fassade in Arbeit
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Bornstedt – Den „Walzer Nummer zwei“ von Dimitri Schostakowitsch spielte die Berliner Swing Direction Big Band zur Eröffnung des Potsdamer Dezemberballs am Sonnabend im Krongut Bornstedt auf. Das Starterpaar Götz Th. Friederich und Frau Ilona blieb nicht lange einsam auf dem Tanzboden. Friederich ist Präsident des Marketing-Clubs Potsdam, der den Ball ausrichtete. Dezemberball-Schirmherr Prof. Hartmut Dorgerloh eilte zur Baubeigeordneten Elke von Kuick-Frenz, um sie tanzend über den Malzboden der Krongut-Brauerei zu führen. Der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten hatte zuvor in seiner Begrüßung gesagt, dass die an der Peripherie befindlichen Park- und Schlossanlagen eine adäquate funktionierende Mitte brauchen.
Für die historische Mitte will der Marketing-Club den Erlös des Dezemberballs spenden. Im vergangenen Jahr ging das Geld an die missglückte Kulturhauptstadt-Bewerbung. In diesem Jahr scheint die Spende hingegen nicht in den Sand gesetzt. Auf das Jahr zurückblickend konnte Friederich auf zahlreiche freudige Ereignisse verweisen: Einschweben der Caritas auf den Turm des Großen Waisenhauses, Grundsteinlegung für die Garnisonkirche, Beschluss zum Bau des Landtages in der Stadtschlossgestalt.
Wie der Vorsitzende des „Vereins Potsdamer Stadtschloss“ Dr. Michael Schöne am Rande des Balls den PNN sagte, sei derzeit ein Katalog der Fassadenteile in Arbeit. Im Frühjahr solle dieser erscheinen. Es handele sich um ein Angebot für Sponsoren, die sich an der Wiederherstellung der historischen Fassade beteiligen. „Einen Wert zwischen 920 und 100 000 Euro repräsentieren die im Katalog enthaltenen Teile“, sagt Schöne. Auf 14 Millionen Euro seien die Wiederherstellungskosten taxiert, allein der Figurenschmuck koste neun Millionen Euro.
Durch die Tombola sind 1750 Euro hereinkommen, bilanziert Christoph Weidlich, der den Ball im Auftrag des Marketing-Clubs ehrenamtlich organisiert hat. Der Marketing-Club stockte die Spendensumme für die Mitte auf 2000 Euro auf.
„Preußen zu Gast im Marketing-Club“ lautete das diesjährige Motto. In Gestalt von Volker Tschapke, Präsident der Preußischen Gesellschaft Berlin, war einer der bedeutendsten Preußenvereine vertreten. In seiner stilvollen Uniform war Marcus Wilhelmy als Repräsentant der „Potsdamer Sektion“ unübersehbar.
Ansonsten blieben Uniformen die Ausnahme. Die Gäste richteten sich nach der Anweisung auf der Einladung: „Festliche Abendkleidung“. Also kamen die Herren im dunklen Anzug mit Krawatte oder Fliege, einige wenige trugen Smoking. Die Damen ließen dezente Mode sehen: schwarze Röcke mit roten oder getüllten Blusen, zurückhaltend die Farben, etwas Glitzer, sparsam der Schmuck. Schön anzusehen war zum Beispiel das Outfit von Heike Balluneit mit ihrem eng anliegenden anthrazitfarbenen Kleid mit vielen Glitzerfäden. Ein Designerstück? Die Dame, die mit ihrem Partner aus Fichtenwalde zum Ball gekommen war, verneint. Es sei ein Kleid „von der Stange“. Dort habe sie es vor zwanzig Jahren abgehängt. Günter Schenke
Günter Schenke
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