ATLAS: Wandelbar
Nicola Klusemann über das Aussehen der Metropolishalle
Stand:
Das Geheimnis ist gelüftet und enttäuscht – zunächst. Der Name „Metropolis – die Halle“ setzte mächtig Fantasie frei. Hohe futuristische Türme, ineinander verschachtelt und mit dennoch klaren Linien erschienen vor dem geistigen Auge. Eine Hommage eben an die utopische Stadt in Fritz Langs gleichnamigem Film. Das Modell für die Metropolishalle aber zeigt etwas anderes. Nichts erinnert an den Schwarz-Weiß-Film aus dem Jahr 1927. Vielmehr ist die Hallenfassade an die Ateliergebäude angelehnt, in denen „Metropolis“ und viele andere Ufa-Filme entstanden und in denen heute noch auf dem Studiogelände Filme, Shows und Serien entstehen. Viel passender also für das, wofür die Mehrzweckhalle auch stehen soll. Nämlich als komplettierende Ergänzung zum Rest der Babelsberger Medienstadt. Die Backsteinfassade mit ihren glatten Vorsprüngen bietet auswechselbare Flächen, das Filmband, das zum Eingang führt, ist austauschbar. Außerdem könnten mit Licht und Dekoration Umfeld und Halle zu x-beliebigen Themen von der Autohauspräsentation bis zur Filmpreisverleihung umgestaltet werden. Mit einem Bau, der an die Metropolis-Utopie erinnert hätte, wäre das womöglich nicht machbar gewesen. Die Verbindung von formschön und zweckmäßig ist so gelungen.
Nicola Klusemann
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: